© Olesia Bilkei/www.shutterstock.com
Ich war letztens im Urlaub! Es war wunderbar, ziemlich schick und manch einer würde sagen das es mit Sicherheit auch ziemlich luxuriös war! Oh, es war so schön: Ein Haus, wie ich es mir in meinen unerfüllten Mädchenträumen schon immer vorgestellt habe! Mit intakter, funktionaler, schöner Küche in der man deutlich merkt das hier ganz sicher nichts dem Zufall überlassen wurde! Stauraum ohne Ende, alles schön, alles glänzend! Wahnsinn, wie gerne ich mich plötzlich in der Küche aufgehalten habe! Der Rest des Hauses war genauso traumhaft, große schöne Zimmer, gediegene Einbauelemente und schöne Möbel, alles klassisch und schön in weiß und im Landhausstil! Dazu ein gepflegter Garten, eine grandiose Aussicht und das Meer vor der Tür!
Doch nach einer Woche war der Traum vorbei und bereits auf dem langen Heimweg beschlich einen ein ungutes Gefühl. Wie wird es sein, wieder zuhause zu sein nach dieser Woche in einem gelebten Wohn-Traum? Puh, ja ich gebe zu da stieg schon etwas Magensäure auf! Aber sicher kennt das jeder der schöne Tage in schöner Umgebung verbracht hat, oder? Wer grade von den Seychellen kommt findet es in seiner Stadt sicherlich auch deutlich unangenehmer als vorher! Ist ja auch klar, denn die meisten von uns wohnen weder in den Tropen noch mit 5***** Luxusambiente. Auch ich leider nicht. Wobei ich sagen muss, dass ich meine eigentlich Wohnung ziemlich charmant finde. Sie ist wie ich, irgendwie anders und ein bisschen ramponiert.
Doch der morbide Altbaucharm den ich sonst so gern mochte, kam nicht so richtig positiv zum tragen als ich dann vorsichtig die Tür aufmachte. Ach du Schande, dachte ich nur. Plötzlich war all das, was ich vorher interessant und charming fand, alles andere als das! Die hohen Decken machten mir Beklemmungen und in meinem winzigen Minibad bekam ich ebenfalls Beklemmungen zwischen den hellbraunen Fliesen und den 80er Jahre Sanitäreinrichtungen. Meine Küche die offen im Eingangsbereich ihr Dasein fristet und eigentlich ganz cool ist, kam mir vor wie ein Müllhaufen! Das wurde nicht besser als mir die Schranktür mal wieder entgegen kam, da sich eine bestimmte Schraube immer wieder löste... mit Wehmut dachte ich an die sanft und selbstzufahrenden Schubladen im schönen Haus und knallte das unkooperative Möbelstück zu. Alles erschien mir absolut unzumutbar! Zu eng, zu weit, zu unordentlich zu laut zu kacke! Anstatt des Meeres war da plötzlich die Fußgängerzone vor der Haustür und mit ihr dutzende Gestalten die sich fröhlich besaufend durch die laue Samstagnacht tummelten. Ich kann euch sagen, ich kam gar nicht mehr klar! Ich kam mir vor wie jemand der Stimmen hört! Ich hörte sie ja auch!! Überall, sogar auf dem angeblich stillen Örtchen im 80er Style. Sogar die Katze erschien mir struppig und stinkig. Ich dachte schon ich dreh durch und muss alles niederbrennen, als irgendwann der Punkt kam, der Akzeptanz mit sich brachte... Ich bin nun mal kein Mitglied des Rothschild Klans oder ähnliches, ich bin ich, und so wohne ich nun mal.
Ich fuhr also zum schwedischen Möbelhaus meines Vertrauens und kaufte allerhand Zeug das mir dabei helfen sollte, mich in meinem Zuhause wieder zuhause zu fühlen. Gut 100 Euro gab ich aus, neues Geschirr und ein paar obligatorische Kerzen und Schnickschnack brachte ich mit. Ein, zwei Blausäcke mit Mist sortierte ich aus, schob alles von A nach B und so weiter, und siehe da, irgendwann als ich fertig war, war ich wieder zufrieden in meinem Zuhause, obwohl das Bad höchstens vier Quadratmeter groß ist und in keinster Weise dem traumhaften Bad mit Meerblick und Regendusche, Sauna und Badewanne gleicht, das ich im Urlaub hatte. Ist halt mein Zuhause! Und, irgendwie ist es ja auch ein bisschen wie ich, mit Ecken und Kanten, chaotisch, undurchdacht und an manchen Stellen noch verbesserungsfähig.
Nach ein paar Tagen wurde die Erinnerung an das Traumdomizil schwächer und das Gefühl von Zuhause-sein wurde wieder stärker. Als dann das erste Mal wieder Besuch da war und wir einen lustigen Abend hatten, verschwand es dann letztlich, das ungute Gefühl. Was ist schon das luxeriöseste Heim wenn man niemanden hat mit dem man es teilen kann! Home is where the heart is, heißt es und ich muss sagen, ja, das stimmt!
Also, wenn du das nächste Mal mit deinem Heim, deinem Auto oder mit dir selbst haderst, nimm dir ne Minute und sieh das was du hast: Ein Dach überm Kopf, fließendes Wasser und mit Sicherheit auch viele schöne Dinge. Klar, schöner geht immer, auch in Sachen Auto und Style, Figur oder Klamotten. Aber nur weil es schöner möglich ist, heißt es nicht, dass es automatisch besser ist. Ist doch alles relativ und die besten Dinge im Leben kann man eh nicht mit Geld erwerben! Wenn man dazu noch einmal nüchtern betrachtet und sieht wie viel wir hier wirklich haben, im Vergleich zu vielen anderen Menschen auf der Welt... welche Relevanz hat dann eine Küche mit Hochglanzfronten?! Also, strebt ruhig nach mehr, aber seid nicht und niemals traurig über das was ihr habt sondern schätzt es wert! Überlegt was ihr tun könnt um das zu erlangen was ihr euch wünscht! Manchmal helfen, wie auch in meinem Fall schon kleine Dinge um einiges zu verändern! Willkommen zuhause!!
Von Natascha Neufuß
Doch nach einer Woche war der Traum vorbei und bereits auf dem langen Heimweg beschlich einen ein ungutes Gefühl. Wie wird es sein, wieder zuhause zu sein nach dieser Woche in einem gelebten Wohn-Traum? Puh, ja ich gebe zu da stieg schon etwas Magensäure auf! Aber sicher kennt das jeder der schöne Tage in schöner Umgebung verbracht hat, oder? Wer grade von den Seychellen kommt findet es in seiner Stadt sicherlich auch deutlich unangenehmer als vorher! Ist ja auch klar, denn die meisten von uns wohnen weder in den Tropen noch mit 5***** Luxusambiente. Auch ich leider nicht. Wobei ich sagen muss, dass ich meine eigentlich Wohnung ziemlich charmant finde. Sie ist wie ich, irgendwie anders und ein bisschen ramponiert.
Doch der morbide Altbaucharm den ich sonst so gern mochte, kam nicht so richtig positiv zum tragen als ich dann vorsichtig die Tür aufmachte. Ach du Schande, dachte ich nur. Plötzlich war all das, was ich vorher interessant und charming fand, alles andere als das! Die hohen Decken machten mir Beklemmungen und in meinem winzigen Minibad bekam ich ebenfalls Beklemmungen zwischen den hellbraunen Fliesen und den 80er Jahre Sanitäreinrichtungen. Meine Küche die offen im Eingangsbereich ihr Dasein fristet und eigentlich ganz cool ist, kam mir vor wie ein Müllhaufen! Das wurde nicht besser als mir die Schranktür mal wieder entgegen kam, da sich eine bestimmte Schraube immer wieder löste... mit Wehmut dachte ich an die sanft und selbstzufahrenden Schubladen im schönen Haus und knallte das unkooperative Möbelstück zu. Alles erschien mir absolut unzumutbar! Zu eng, zu weit, zu unordentlich zu laut zu kacke! Anstatt des Meeres war da plötzlich die Fußgängerzone vor der Haustür und mit ihr dutzende Gestalten die sich fröhlich besaufend durch die laue Samstagnacht tummelten. Ich kann euch sagen, ich kam gar nicht mehr klar! Ich kam mir vor wie jemand der Stimmen hört! Ich hörte sie ja auch!! Überall, sogar auf dem angeblich stillen Örtchen im 80er Style. Sogar die Katze erschien mir struppig und stinkig. Ich dachte schon ich dreh durch und muss alles niederbrennen, als irgendwann der Punkt kam, der Akzeptanz mit sich brachte... Ich bin nun mal kein Mitglied des Rothschild Klans oder ähnliches, ich bin ich, und so wohne ich nun mal.
Ich fuhr also zum schwedischen Möbelhaus meines Vertrauens und kaufte allerhand Zeug das mir dabei helfen sollte, mich in meinem Zuhause wieder zuhause zu fühlen. Gut 100 Euro gab ich aus, neues Geschirr und ein paar obligatorische Kerzen und Schnickschnack brachte ich mit. Ein, zwei Blausäcke mit Mist sortierte ich aus, schob alles von A nach B und so weiter, und siehe da, irgendwann als ich fertig war, war ich wieder zufrieden in meinem Zuhause, obwohl das Bad höchstens vier Quadratmeter groß ist und in keinster Weise dem traumhaften Bad mit Meerblick und Regendusche, Sauna und Badewanne gleicht, das ich im Urlaub hatte. Ist halt mein Zuhause! Und, irgendwie ist es ja auch ein bisschen wie ich, mit Ecken und Kanten, chaotisch, undurchdacht und an manchen Stellen noch verbesserungsfähig.
Nach ein paar Tagen wurde die Erinnerung an das Traumdomizil schwächer und das Gefühl von Zuhause-sein wurde wieder stärker. Als dann das erste Mal wieder Besuch da war und wir einen lustigen Abend hatten, verschwand es dann letztlich, das ungute Gefühl. Was ist schon das luxeriöseste Heim wenn man niemanden hat mit dem man es teilen kann! Home is where the heart is, heißt es und ich muss sagen, ja, das stimmt!
Also, wenn du das nächste Mal mit deinem Heim, deinem Auto oder mit dir selbst haderst, nimm dir ne Minute und sieh das was du hast: Ein Dach überm Kopf, fließendes Wasser und mit Sicherheit auch viele schöne Dinge. Klar, schöner geht immer, auch in Sachen Auto und Style, Figur oder Klamotten. Aber nur weil es schöner möglich ist, heißt es nicht, dass es automatisch besser ist. Ist doch alles relativ und die besten Dinge im Leben kann man eh nicht mit Geld erwerben! Wenn man dazu noch einmal nüchtern betrachtet und sieht wie viel wir hier wirklich haben, im Vergleich zu vielen anderen Menschen auf der Welt... welche Relevanz hat dann eine Küche mit Hochglanzfronten?! Also, strebt ruhig nach mehr, aber seid nicht und niemals traurig über das was ihr habt sondern schätzt es wert! Überlegt was ihr tun könnt um das zu erlangen was ihr euch wünscht! Manchmal helfen, wie auch in meinem Fall schon kleine Dinge um einiges zu verändern! Willkommen zuhause!!
Von Natascha Neufuß
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