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Private Universitäten versus Staatliche Universitäten: Wo studiert es sich besser?
31. März 2010
Es gibt genügend Klischees bezüglich privaten und staatlichen Universitäten. Doch stimmt es wirklich, dass an privaten Unis nur verwöhnte reiche Schnösel studieren und Professoren an staatlichen Unis faul sind?
An staatlichen Unis soll es Professoren geben, die den Kontakt zu Studenten meiden und sich stattdessen lieber in Büchern und Forschung vergraben. Diese Forschung ist jedoch kein Nachteil, ganz im Gegenteil, sie ist ein Vorteil öffentlich-rechtlicher Universitäten. Die Professoren dort sind verbeamtet, und haben somit mehr Zeit und Geld für die Forschung. Private Unis hinken in der Hinsicht hinterher. Dafür steht bei ihnen die Qualität der Lehre im Vordergrund. Das heißt nicht, dass die Qualität der Lehre an staatlichen Unis unbedingt unvergleichbar schlecht ist. Denn sie kann durch gute Forschung nachhaltig gesichert sein.
Von Faulheit kann außerdem nicht die Rede sein, wenn Professoren laut Hochschullehrerverband etwa 60 Stunden pro Woche arbeiten. Des Weiteren ist das Einkommen der Professoren leistungsabhängig, was ihnen den Ansporn geben soll sich wirklich um die Lehre der Studenten zu kümmern.
Das Vorurteil, dass an privaten Universitäten nur "verwöhnte reiche Schnösel" studieren, kann ebenso wenig bestätigt werden. Es gibt immer mehr Stipendien und Förderprogramme, über die auch anderen die Möglichkeit gegeben wird an einer privaten Hochschule zu studieren, denn am mangelnden Geld sollte ein Talent heutzutage nicht scheitern. Selbstverständlich ziehen private Unis trotzdem mehr Studierende mit den entsprechenden finanziellen Mitteln an, da die hohen Studiengebühren auf alle anderen abschreckend wirken oder die Bewältigung der Gebühren schlicht unrealistisch ist. Doch Wohlhabende sind schließlich nicht gleich "reiche Schnösel".
So reden sich Studenten an staatlichen Unis ihre Zukunftsaussichten teils schöner als sind, indem sie auf der festen Überzeugung beharren, dass Unternehmen Absolventen von staatlichen Unis bevorzugen, weil diese mehr Durchsetzungsvermögen haben. In der Tat sind viele Professoren und Personaler wirklich dieser Meinung, denn überfüllte Hörsäle setzen dem Selbstbewusstsein vieler Student ungemein zu. Wer es schafft sich dabei durch seine Leistungen von der Menge abzuheben, beweist ein starkes Durchsetzungsvermögen. Oft müssen sich Studenten von staatlichen Unis auch eher selbst um ihre Praktikumsstellen kümmern, da sie im Gegenteil zu Studenten privater Unis oft nicht so gute Kontakte haben. Wer es geschafft hat eine Praktikumsstelle in einem renommierten Unternehmen zu ergattern, sammelt damit sofort Pluspunkte. Insbesondere in BWL gibt es jedoch immer weniger solcher staatlichen Einzelkämpfer, denn durch die Zunehmende Verschulung der Lehre durch die Umstellung auf Bachelor und Master hat auch der Wesenszug des Durchsetzungsvermögens bereits gelitten.
Private Universitäten werben mittlerweile damit, dass ihre Absolventen im Schnitt mit einem Gehalt von 50 000 € ins Berufsleben einsteigen. Das Durchschnittsgehalt für BWL-Absolventen staatlicher Unis soll etwa bei 40 000 € liegen. Der Unterschied ist jedoch, dass private Unis einfach mehr Daten über ihre Absolventen haben als staatliche Unis und das Bild daher etwas verzerrt ist. Außerdem ist realistisch zu bedenken, dass Position, Industrie und Arbeitsregion viel mehr Einfluss auf das Gehalt haben als ein teures Studium allein.
Private Unis sollen außerdem mehr Praxis bieten als staatliche, die oft das Problem haben, Vorlesungen anzubieten, die mit der Praxis nichts zu tun haben. An Privat-Unis gibt es zudem mehr Pflichtpraktika. Noch dazu setzen sie auf Case Studies als Schlüssel zum Erfolg und arbeiten so meist anwendungsorientierter. Doch staatliche Unis versuchen mitzuhalten, indem sie beispielsweise in Seminaren obligatorische Fallstudien und Übungen anbieten.
Für internationale BWL-Studiengänge gelten private Universitäten als Musterbeispiele. Sie haben lukrative Partnerschaften zu funkelnden Universitäten im Ausland und locken so die Global Player von morgen. Sie bieten meist auch ein breiter gefächertes Sprachangebot mit muttersprachlichen Lehrern und Studierenden. So haben Studenten privater Unis meist mehr Auslandserfahrung. Studenten, die an einem international organisierten Studienprogramm interessiert sind sollten sich daher eher an private Unis halten. Die staatlichen Unis versuchen jedoch auch in dieser Hinsicht aufzuholen. Sie haben mittlerweile auch immer mehr Partnerunis in anderen Ländern und bieten vielseitige Fremdsprachenprogramme an. Jedoch sind die Kontakte zu ausländischen Unis stark von den Bekanntschaften im Lehrkörper abhängig, deshalb besteht die Gefahr, dass solche Programme einschlafen, wenn es Personalwechsel gibt. Bei staatlichen Universitäten sollte man sich daher schon im Voraus genau erkundigen, wie gut die Kontakte ins Ausland sind, und was sie Programme sonst so umfassen, da es dort große Unterschiede geben kann. Bei Privat-Unis wird es in der Hinsicht grundsätzlich keine Probleme geben.
Private Unis bieten – entgegen des Vorurteils – genauso wenig eine Jobgarantie wie staatliche Unis. Auch wenn den Studenten ein solides Fundament geschaffen wurde müssen sie die entscheidenden Schritte ins Berufsleben selbst vornehmen. Massenarbeitslosigkeit der Absolventen gibt es bei staatlichen genauso wenig wie bei privaten Universitäten.
Der große Vorteil privater Unis war bisher einfach, dass das Studium schneller beendet wurde und Bummelstudenten aufgrund der straffen, lehrorientierten Organisation keine Chance hatten. Durch die Einführung der Bachelor- und Master-Programme an staatlichen Unis ist es dort nun jedoch ähnlich. Ein Bachelor der Wirtschaft soll in weniger als sechs Semestern beendet sein. Diplom-Betriebswirte haben dafür noch etwa 11 Semester gebraucht. Wie schnell der Bachelor an staatlichen Unis in der Realität jedoch absolviert wird ist noch nicht klar, da die Statistiken darüber noch fehlen.
Auch was die Kontakte zu renommierten Unternehmen angeht ziehen die staatlichen Unis mittlerweile mit, selbst wenn private Unis einfach den Vorteil haben, dass sie über ihre Alumni regen Kontakt zu hochkarätigen Firmen und Unternehmen führen, welche die Schulen finanziell fördern und Dozenten zu Seminaren und Vorlesungen entsenden.
Gemunkelt wird auch, dass es an privaten Unis gute Noten nur so regnet. Dies kann man im Grunde jedoch nicht wirklich beurteilen. Außerdem wissen Personaler, dass bestimmte Uni bessere Noten vergeben als andere, und nehmen darauf eine gewisse Rücksicht, da ein guter Notendurchschnitt der Absolventen natürlich auch gutes Marketing für die Uni darstellt.
Ob staatliche oder private Universität muss am Ende jeder für sich entscheiden, denn beide haben ihre Vor- und Nachteile. Doch eines ist klar: von Klischees und Vorurteilen sollte man seine Entscheidung nicht abhängig machen.
An staatlichen Unis soll es Professoren geben, die den Kontakt zu Studenten meiden und sich stattdessen lieber in Büchern und Forschung vergraben. Diese Forschung ist jedoch kein Nachteil, ganz im Gegenteil, sie ist ein Vorteil öffentlich-rechtlicher Universitäten. Die Professoren dort sind verbeamtet, und haben somit mehr Zeit und Geld für die Forschung. Private Unis hinken in der Hinsicht hinterher. Dafür steht bei ihnen die Qualität der Lehre im Vordergrund. Das heißt nicht, dass die Qualität der Lehre an staatlichen Unis unbedingt unvergleichbar schlecht ist. Denn sie kann durch gute Forschung nachhaltig gesichert sein.
Von Faulheit kann außerdem nicht die Rede sein, wenn Professoren laut Hochschullehrerverband etwa 60 Stunden pro Woche arbeiten. Des Weiteren ist das Einkommen der Professoren leistungsabhängig, was ihnen den Ansporn geben soll sich wirklich um die Lehre der Studenten zu kümmern.
Das Vorurteil, dass an privaten Universitäten nur "verwöhnte reiche Schnösel" studieren, kann ebenso wenig bestätigt werden. Es gibt immer mehr Stipendien und Förderprogramme, über die auch anderen die Möglichkeit gegeben wird an einer privaten Hochschule zu studieren, denn am mangelnden Geld sollte ein Talent heutzutage nicht scheitern. Selbstverständlich ziehen private Unis trotzdem mehr Studierende mit den entsprechenden finanziellen Mitteln an, da die hohen Studiengebühren auf alle anderen abschreckend wirken oder die Bewältigung der Gebühren schlicht unrealistisch ist. Doch Wohlhabende sind schließlich nicht gleich "reiche Schnösel".
So reden sich Studenten an staatlichen Unis ihre Zukunftsaussichten teils schöner als sind, indem sie auf der festen Überzeugung beharren, dass Unternehmen Absolventen von staatlichen Unis bevorzugen, weil diese mehr Durchsetzungsvermögen haben. In der Tat sind viele Professoren und Personaler wirklich dieser Meinung, denn überfüllte Hörsäle setzen dem Selbstbewusstsein vieler Student ungemein zu. Wer es schafft sich dabei durch seine Leistungen von der Menge abzuheben, beweist ein starkes Durchsetzungsvermögen. Oft müssen sich Studenten von staatlichen Unis auch eher selbst um ihre Praktikumsstellen kümmern, da sie im Gegenteil zu Studenten privater Unis oft nicht so gute Kontakte haben. Wer es geschafft hat eine Praktikumsstelle in einem renommierten Unternehmen zu ergattern, sammelt damit sofort Pluspunkte. Insbesondere in BWL gibt es jedoch immer weniger solcher staatlichen Einzelkämpfer, denn durch die Zunehmende Verschulung der Lehre durch die Umstellung auf Bachelor und Master hat auch der Wesenszug des Durchsetzungsvermögens bereits gelitten.
Private Universitäten werben mittlerweile damit, dass ihre Absolventen im Schnitt mit einem Gehalt von 50 000 € ins Berufsleben einsteigen. Das Durchschnittsgehalt für BWL-Absolventen staatlicher Unis soll etwa bei 40 000 € liegen. Der Unterschied ist jedoch, dass private Unis einfach mehr Daten über ihre Absolventen haben als staatliche Unis und das Bild daher etwas verzerrt ist. Außerdem ist realistisch zu bedenken, dass Position, Industrie und Arbeitsregion viel mehr Einfluss auf das Gehalt haben als ein teures Studium allein.
Private Unis sollen außerdem mehr Praxis bieten als staatliche, die oft das Problem haben, Vorlesungen anzubieten, die mit der Praxis nichts zu tun haben. An Privat-Unis gibt es zudem mehr Pflichtpraktika. Noch dazu setzen sie auf Case Studies als Schlüssel zum Erfolg und arbeiten so meist anwendungsorientierter. Doch staatliche Unis versuchen mitzuhalten, indem sie beispielsweise in Seminaren obligatorische Fallstudien und Übungen anbieten.
Für internationale BWL-Studiengänge gelten private Universitäten als Musterbeispiele. Sie haben lukrative Partnerschaften zu funkelnden Universitäten im Ausland und locken so die Global Player von morgen. Sie bieten meist auch ein breiter gefächertes Sprachangebot mit muttersprachlichen Lehrern und Studierenden. So haben Studenten privater Unis meist mehr Auslandserfahrung. Studenten, die an einem international organisierten Studienprogramm interessiert sind sollten sich daher eher an private Unis halten. Die staatlichen Unis versuchen jedoch auch in dieser Hinsicht aufzuholen. Sie haben mittlerweile auch immer mehr Partnerunis in anderen Ländern und bieten vielseitige Fremdsprachenprogramme an. Jedoch sind die Kontakte zu ausländischen Unis stark von den Bekanntschaften im Lehrkörper abhängig, deshalb besteht die Gefahr, dass solche Programme einschlafen, wenn es Personalwechsel gibt. Bei staatlichen Universitäten sollte man sich daher schon im Voraus genau erkundigen, wie gut die Kontakte ins Ausland sind, und was sie Programme sonst so umfassen, da es dort große Unterschiede geben kann. Bei Privat-Unis wird es in der Hinsicht grundsätzlich keine Probleme geben.
Private Unis bieten – entgegen des Vorurteils – genauso wenig eine Jobgarantie wie staatliche Unis. Auch wenn den Studenten ein solides Fundament geschaffen wurde müssen sie die entscheidenden Schritte ins Berufsleben selbst vornehmen. Massenarbeitslosigkeit der Absolventen gibt es bei staatlichen genauso wenig wie bei privaten Universitäten.
Der große Vorteil privater Unis war bisher einfach, dass das Studium schneller beendet wurde und Bummelstudenten aufgrund der straffen, lehrorientierten Organisation keine Chance hatten. Durch die Einführung der Bachelor- und Master-Programme an staatlichen Unis ist es dort nun jedoch ähnlich. Ein Bachelor der Wirtschaft soll in weniger als sechs Semestern beendet sein. Diplom-Betriebswirte haben dafür noch etwa 11 Semester gebraucht. Wie schnell der Bachelor an staatlichen Unis in der Realität jedoch absolviert wird ist noch nicht klar, da die Statistiken darüber noch fehlen.
Auch was die Kontakte zu renommierten Unternehmen angeht ziehen die staatlichen Unis mittlerweile mit, selbst wenn private Unis einfach den Vorteil haben, dass sie über ihre Alumni regen Kontakt zu hochkarätigen Firmen und Unternehmen führen, welche die Schulen finanziell fördern und Dozenten zu Seminaren und Vorlesungen entsenden.
Gemunkelt wird auch, dass es an privaten Unis gute Noten nur so regnet. Dies kann man im Grunde jedoch nicht wirklich beurteilen. Außerdem wissen Personaler, dass bestimmte Uni bessere Noten vergeben als andere, und nehmen darauf eine gewisse Rücksicht, da ein guter Notendurchschnitt der Absolventen natürlich auch gutes Marketing für die Uni darstellt.
Ob staatliche oder private Universität muss am Ende jeder für sich entscheiden, denn beide haben ihre Vor- und Nachteile. Doch eines ist klar: von Klischees und Vorurteilen sollte man seine Entscheidung nicht abhängig machen.
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