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24. November 2016
So kommst du auch ohne Einser-Schnitt an ein Stipendium
Ein Stipendium ist nur etwas für Hochbegabte und Überflieger? Das stimmt zum Glück heute nicht mehr, denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Stipendien, die nicht nur für Studierende mit überdurchschnittlichen Noten gedacht sind. Hier bekommst du einen Überblick und erfährst, worauf du bei der Bewerbung achten solltest.
Bei den Voraussetzungen für ein Stipendium denken viele immer noch als Erstes an den Notenschnitt. Tatsächlich ist dieser bei einigen Stipendien ausschlaggebend, aber auf der anderen Seite gibt es heute fast genauso viele Förderer, die von ihren Bewerbern ganz andere Dinge erwarten. Wenn es in deinem Studium finanziell eng wird, lohnt es sich in jedem Fall, dass du dich informierst. Denn ein Stipendium bringt dir nicht nur bares Geld, sondern erspart es dir auch, dich durch die Aufnahme von Darlehen oder Studienkrediten zu verschulden. Neben der finanziellen Unterstützung bieten einige Förderer ihren Stipendiaten außerdem Möglichkeiten an, sich beruflich zu orientieren, an Veranstaltungen teilzunehmen, sich zu vernetzen oder ein Praktikum zu absolvieren. Nachfolgend findest du die wichtigsten Stipendienarten, die nichts mit deinem Notenschnitt zu tun haben.
Stipendien für Engagierte
Du engagierst dich neben deinem Studium, übernimmst Verantwortung und setzt dich für andere ein? Du bist in der Fachschaft, dem AStA oder dem Studierendenparlament und vertrittst dort die Interessen deiner Kommilitonen? Oder arbeitest außerhalb der Uni ehrenamtlich? Sehr viele Einrichtungen belohnen mittlerweile freiwilliges Engagement mit einem Stipendium. Wenn das auf dich zutrifft, solltest du vor allem bei Stiftungen und Organisationen aus deinem jeweiligen Bereich nach einem Stipendium suchen. Wenn du zum Beispiel im sozialen Bereich arbeitest, kannst du dich bei Wohlfahrtsverbänden oder kirchlichen Einrichtungen informieren, ob diese Stipendien vergeben. Wenn du dich politisch engagierst, bieten sich die Dachverbände von Parteien oder politisch orientierte Stiftungen an. Auch das bekannte Deutschlandstipendium wird nicht nur an Studierende mit guten Noten vergeben, sondern bezieht auch besonders Engagierte in die Auswahl ein.
Stipendien für Bedürftige
Ja, auch finanzielle Bedürftigkeit stellt einen Grund dar, sich um ein Stipendium zu bewerben. Diese Förderungen sind für Studierende gedacht, die in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind und keine anderen finanziellen Möglichkeiten haben, ihr Studium fortzusetzen. Noten oder die Regelstudienzeit spielen dabei – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle. In den meisten Fällen reicht hier die Aussicht, dass das Studium in absehbarer Zeit erfolgreich abgeschlossen werden kann. Stipendien für bedürftige Studierende werden von einigen Stiftungen, wie zum Beispiel der E.W. Kuhlmann-Stiftung oder der Werner-Ranz-Stiftung, vergeben. Außerdem gibt es oft regionale Förderer, die mit den Hochschulen zusammenarbeiten und ebenfalls bedürftige Studierende finanziell unterstützen. Ob es in deiner Region solche Stipendiengeber gibt, kannst du am Besten an deiner Hochschule herausfinden. Weiter helfen kann dir bei der Suche nach einem Stidpendium auch eine Beratung zur Studienfinanzierung, die an Unis von der Zentralen Studienberatung angeboten wird.
Förderung bestimmter Gruppen
Neben Stipendien für ehrenamtliches Engagement und für finanziell bedürftige Studenten gibt es eine Reihe bestimmter Personengruppen, die gute Chancen auf eine finanzielle Förderung haben. Hierzu zählen zunächst potenziell benachteiligte Gruppen, wie zum Beispiel Studenten, die aus einkommensschwachen Familien kommen und meistens die Ersten aus ihrer Familie sind, die studieren. Wenn du Informationen zu diesem Thema suchst, kannst du dich auch bei entsprechenden Initiativen, wie beispielsweise der Initiative Arbeiterkind e.V., erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt. Andere Kriterien für die Stipendienvergabe können bestimtme Situationen sein, in denen sich die Studierenden befinden. So gibt es zum Beispiel Förderungen speziell für die Studienabschlussphase oder für Studierende mit Kind.
Wie bewerbe ich mich um ein Stipendium?
Die Anforderungen an Bewerbungen sind natürlich – je nach Förderer und thematischem Schwerpunkt – verschieden. Ein paar grundsätzliche Dinge solltest du jedoch immer beachten.
1. Nimm die Bewerbung ernst
Es geht hier um Geld. Und nicht zuletzt um dein Studium und deine Zukunft. Deshalb investiere in die Bewerbung genauso viel Zeit und Energie wie in eine Bewerbung für einen Job.
2. Informiere dich genau
Informiere dich im Voraus gründlich darüber, was du für die Bewerbung brauchst. Benötigst du ein Motiviationsschreiben, einen ausformulierten Lebenslauf oder eine Empfehlung? Achte auf Fristen. Bei einigen Stipendiengebern musst du dich relativ lange im Voraus bewerben. Außerdem solltest du genau wissen, wie das Auswahlverfahren abläuft. In den meisten Fällen musst du zuerst eine schriftliche Bewerbung einreichen und wirst danach zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.
3. Bereite dich gut vor
Sowohl eine schriftliche Bewerbung als auch das Gespräch solltest du gut vorbereiten. Was sind die Ziele der Stiftung oder Einrichtung, bei der du dich bewirbst? Warum passt du genau in die Personengruppe, die gefördert wird? Wieso interessierst du dich für die Themen der Einrichtung und woran erkennt man dies in deinem Lebenslauf? Wenn du zum Beispiel ein Motiviationsschreiben erstellen musst, lass dieses von anderen Personen Korrektur lesen oder hole dir Tipps von Experten.
4. Zeige Respekt und Interesse
Ein Stipendiengeber „schenkt“ dir sozusagen Geld. Dafür möchte der Förderer natürlich auch wissen, warum er dies tun soll. Deshalb zeige in der schriftlichen Bewerbung und auch im Gespräch, dass du die Sache ernst nimmst und dich wirklich für die Themen der Einrichtung interessierst.
Die Chancen stehen gut
Laut einer Allensbach-Studie aus dem Jahr 2015 sind deutsche Studierende immer noch sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, sich um Stipendien zu bewerben: 80 % versuchen es erst gar nicht. Dabei stehen die Chancen gut. Die meisten Bewerbungen erhalten die größeren Stipendiengeber, während kleinere Stiftungen oft über zu wenig geeignete Kandidaten klagen. Ein Versuch lohnt sich also in jedem Fall – auch ohne Einser-Noten.
Von Heike Strotmann
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