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Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamts. Beim Betreten meiner Uni erkenne ich das studentische Engagement sofort: In der Haupthalle hängen Banner der "Studentische Rechtsberatung", des "Asta - Allgemeiner Studierenden Ausschuss" oder auch einfach das Werbeplakat, das Studenten für die Mitarbeit beim Campusradio begeistern will.
Dann wären da noch die politischen und religiösen Gruppen - der engagementbereite Student hat die Qual der Wahl.
Jedes Semester denke ich: Nun ist es an der Zeit, sich zu engagieren. Neuer Start, neues Glück, sozusagen. Denn ich habe schon beim Campus-TV gearbeitet, was aber schnell mit meinem vollen Stundenplan konkurrierte, und bei der studentischen Nachhilfe reichte mein Wissen aus den vorherigen Semestern nicht mehr aus, die Jüngeren zu unterrichten. Seit dem Wintersemester arbeite ich noch zehn Stunden die Woche beim Griechen nebenan. Gemeinsam in einem Team für andere Studenten engagieren, und dabei noch Spass haben, rückt immer ferner.
Wenn da nicht die Banner wären, die mich bei jedem Betreten der Uni an meinen guten Vorsatz erinnern oder meine Freundin, die mich gerade über den Tag des Ehrenamts informiert hat. Drittes Semester im Master Soziologie. Hey, mir bleiben nur noch zwei Semester Student und ein ganzes Leben als Angestellte. Es wird Zeit.
Als ich am Nikolaustag die Uni betrete, begrüßen mich Funkeln und Glitzer: Der alljährliche Weihnachtsbaum ist aufgestellt, mitsamt Kitsch und Co behängt. Doch dieses Jahr baumelt noch etwas anderes im Baum, was die Aufmerksamkeit vorbeigehender Studenten auf sich zieht. Ich reihe mich in die Menschentraube ein und entdecke kleine Papiersterne mit Beschriftung. "Wunschstern Nr. 11" sehe ich mir genauer an. Darauf steht: "Marie K. und Jennifer T. wünschen sich einen Ausflug in den Zoo mit anschließendem Bastelabend." Marie K. und Jennifer T. sind beide 12 Jahre alt und leben in einer Pflegeeinrichtung, erfahre ich weiterhin vom Stern. Auch wenn noch viele andere Wunschsterne im Baum hängen, weiß ich: Meiner ist die Nummer 11. Ich nehme ihn vom Zweig und stecke ihn in die Hosentasche.
Ich freue mich, Marie und Jennifer einen Wunsch zu erfüllen - besser, als weitere zwei Semester um das Ehrenamt herumzuschleichen.
von Isabell M.
Dann wären da noch die politischen und religiösen Gruppen - der engagementbereite Student hat die Qual der Wahl.
Jedes Semester denke ich: Nun ist es an der Zeit, sich zu engagieren. Neuer Start, neues Glück, sozusagen. Denn ich habe schon beim Campus-TV gearbeitet, was aber schnell mit meinem vollen Stundenplan konkurrierte, und bei der studentischen Nachhilfe reichte mein Wissen aus den vorherigen Semestern nicht mehr aus, die Jüngeren zu unterrichten. Seit dem Wintersemester arbeite ich noch zehn Stunden die Woche beim Griechen nebenan. Gemeinsam in einem Team für andere Studenten engagieren, und dabei noch Spass haben, rückt immer ferner.
Wenn da nicht die Banner wären, die mich bei jedem Betreten der Uni an meinen guten Vorsatz erinnern oder meine Freundin, die mich gerade über den Tag des Ehrenamts informiert hat. Drittes Semester im Master Soziologie. Hey, mir bleiben nur noch zwei Semester Student und ein ganzes Leben als Angestellte. Es wird Zeit.
Als ich am Nikolaustag die Uni betrete, begrüßen mich Funkeln und Glitzer: Der alljährliche Weihnachtsbaum ist aufgestellt, mitsamt Kitsch und Co behängt. Doch dieses Jahr baumelt noch etwas anderes im Baum, was die Aufmerksamkeit vorbeigehender Studenten auf sich zieht. Ich reihe mich in die Menschentraube ein und entdecke kleine Papiersterne mit Beschriftung. "Wunschstern Nr. 11" sehe ich mir genauer an. Darauf steht: "Marie K. und Jennifer T. wünschen sich einen Ausflug in den Zoo mit anschließendem Bastelabend." Marie K. und Jennifer T. sind beide 12 Jahre alt und leben in einer Pflegeeinrichtung, erfahre ich weiterhin vom Stern. Auch wenn noch viele andere Wunschsterne im Baum hängen, weiß ich: Meiner ist die Nummer 11. Ich nehme ihn vom Zweig und stecke ihn in die Hosentasche.
Ich freue mich, Marie und Jennifer einen Wunsch zu erfüllen - besser, als weitere zwei Semester um das Ehrenamt herumzuschleichen.
von Isabell M.
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