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02. Mai 2017
Überqualifiziert durch Studium? Wenn ein guter Abschluss zur Karrierefalle wird
Ein abgeschlossenes Studium galt lange Zeit als Jobgarant. Doch das ist lange vorbei. Absolventen tun sich mit einem direkten Berufseinstieg immer schwerer. Entweder, es fehlt die praktische Erfahrung, oder aber, man sei überqualifiziert, heißt es oft. Was bedeutet dieses Wort eigentlich? Handelt es sich nur um eine nett formulierte Jobabsage, oder ist die Überqualifizierung deutscher Hochschulabsolventen ein echtes Problem auf dem Arbeitsmarkt?
Überqualifiziert – zu schlau für den Job?
Wenn man sich auf eine Stellenausschreibung bewirbt, dann vermutlich aus einem ganz simplen Grund: man möchte diesen Job haben. Wohlwissend, was in der Stellenausschreibung gefordert wird. Wie kann es dann sein, dass ein Arbeitgeber einem eine Absage mit der Begründung „überqualifiziert“ schickt? Kann man heutzutage nicht mehr selbst entscheiden, welche Tätigkeit man gerne ausüben möchte und welche nicht? Das zu verstehen ist aus der Sicht der Bewerber fast unmöglich. Schauen wir uns daher mal die Arbeitgeber-Perspektive an:
Welche Nachteile hat der Arbeitgeber, wenn er Absolventen einstellt, die er für überqualifiziert hält? Wenn du einen Job haben möchtest, für den du eigentlich überqualifiziert bist, dann läuten beim Arbeitgeber zunächst mal die Alarmglocken. Denn:
Das Problem mit überqualifizierten Arbeitnehmern
- sie wollen schnell mehr Geld und sind daher teurer
- sie sind schneller gelangweilt und unterfordert, was zu Fehlern und mangelnder Motivation führen kann
- sie sehen den Job nur als Übergangslösung an und sind schnell wieder weg
- sie könnten andere Kollegen bevormunden und sich nicht so gut ins Team integrieren
Überqualifiziert - aber du möchtest den Job trotzdem unbedingt haben? Das kannst du tun!
Wenn das Wörtchen „überqualifiziert“ im Vorstellungsgespräch fällt, kann das ein Indiz dafür sein, dass dich eine Absage erwartet. Kann- muss aber nicht! Um den Job deiner Träume dennoch zu ergattern, ist jetzt ein wenig Verhandlungsgeschick gefragt! Zunächst einmal wäre es sinnvoll, von deinen Zukunftsplänen zu berichten und damit deine Treue zum Unternehmen zu versichern. Ein Grund dafür, warum überqualifizierte Kandidaten häufig eine Absage erhalten, ist dass diese so einen Job nur als Übergangsjob nutzen, bis sie etwas besseres gefunden haben. Für den Arbeitgeber bedeutet dies hohe Einarbeitungs- und Personalkosten, die sich einfach nicht rentieren. Kannst du dem Arbeitgeber dagegen versichern, dass du vor hast, bei diesem zu bleiben, erhöhst du deine Chancen auf eine Zusage!
Im weiteren Verlauf des Vorstellungsgespräches kannst du deine Gehaltsvorstellungen ein wenig runter schrauben. Achte aber darauf, dass du dich trotzdem nicht unter Wert verkaufst. Eine weitere Möglichkeit: Liefere eine authentische Begründung dafür, warum du dich auf ein Jobangebot beworben hast, für das du eigentlich überqualifiziert bist. Dass können ganz unterschiedliche Gründe sein, wie zum Beispiel: Du möchtest dich beruflich nicht zu sehr verausgaben, weil du körperlich angeschlagen bist und du dich schonen möchtest, oder einfach wenig Verantwortung im Job übernehmen willst, um mehr Zeit für deine Familie zu haben. Mit Ehrlichkeit und authentischen Gründen kannst du das Ruder rum reißen und deinen potenziellen Arbeitgeber davon überzeugen, dass du der oder die Richtige für den Job bist – trotz vermeintlicher Überqualifizierung.
Sollten Absolventen einen Job annehmen, für den sie eigentlich überqualifiziert sind?
Laut einer US-Amerikanischen Studie der Duke University und der University of North Carolina-Chapel Hill soll sich ein schlecht bezahlter Job direkt nach dem Studium langfristig negativ auf das Einkommen von Akademikern auswirken. Laut der Studie sollen Absolventen, die in ihrem ersten Job als überqualifiziert galten, auch Jahre später immer noch weniger verdient haben als Absolventen, die gleich nach dem Abschluss einen Job annahmen, der ihren Qualifikationen eher entsprach. Um der Lohn-Falle zu entgehen, raten Experten häufig dazu, es sich in einem Job für den man eigentlich überqualifiziert ist, nicht allzu lange bequem zu machen. Nebenbei sollte man stets nach einem Job Ausschau halten, der den eigenen Qualifikationen gerecht wird und schnell in so eine Stelle wechseln.
Lohnt sich ein Studium überhaupt noch?
Bei der Antwort auf diese Frage sind sich die Experten ziemlich sicher: Ja! Ein Studium lohnt sich auf jeden Fall, denn auf längere Sicht betrachtet rentiert sich ein Hochschulabschluss so gut wie immer. Es hapert zwar immer mehr beim Berufseinstieg, doch auch dieser ist irgendwann geschafft. Akademiker sind im Laufe ihres Berufslebens statistisch gesehen viel seltener arbeitslos und verdienen auch im Verlauf ihrer Karriere ganz gut. Du brauchst die Bücher also nicht an den Nagel zu hängen oder es bereuen, dass du dich nach dem Abi nicht doch für eine Ausbildung entschieden hast. Auch wenn der Start ins Arbeitsleben ein wenig holprig ausfallen kann (muss aber nicht!) und du hin und wieder Absagen mit der Begründung „überqualifiziert“ in den Händen halten wirst, so kannst du dennoch auf rosige Zukunftsaussichten hoffen!
Von Jana Möller
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