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09. März 2017
Mehr Erfolg und bessere Noten durch Schönheit? - Was ist dran am Mythos?
Beliebter waren sie schon immer, die Schönen. In der Grundschule hatten sie mehr Freunde und wurden bewundert, in den höheren Klassen tummelten sich Verehrer. Doch hatten die Schönen damals wie heute auch bessere Noten? Und bekommen womöglich auch die besseren Jobs? Abwegig scheint dieser Gedanke nicht. Wir sind ihm auf die Spur gegangen.
Was ist eigentlich schön?
Natürlich liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters, aber die meisten Menschen empfinden Gesichter mit bestimmten Kriterien im Allgemeinen als schön. Herausgefunden haben dies Forscher, die viele verschiedene Schablonen von unterschiedlichen Gesichtern übereinander gelegt haben, um am Ende das Durchschnittsgesicht zu erhalten. Dabei stellte sich heraus, dass die Mehrheit Gesichter mit folgenden Merkmalen als schön empfinden: Symmetrie und glatte Haut. Frauen müssen zu dem noch große, leicht runde Augen sowie ein schmales Kinn aufweisen. Männer hingegen stechen eher durch ein markantes Kinn heraus. Betrachtet man den ganzen Körper kommen natürlich noch Punkte wie Körpergröße, Teint, die weibliche Beinlänge und das Verhältnis vom Hüft- und Taillenumfang zum tragen. In der Attraktivitätsbewertung punktet das Gesicht allerdings am meisten.
Wieso muss alles symmetrisch sein?
Unser Auge mag halt einfach die Symmetrie. Schon seit der Antike gehört sie zum klassischen Schönheitskanon. Schaut man genau hin wird man merken, dass das Prinzip der Symmetrie die ganze Natur bestimmt. Auch der goldene Schnitt ist vollkommen symmetrisch aufgebaut und macht zum Beispiel Bildkompositionen zu einem echten Hingucker. Wir scheinen also das Gleichmäßige zu lieben, eine gewisse Art von Ordnung.
Ist schön = schlau?
Attraktive Menschen werden auf den ersten Blick automatisch für intelligenter und leistungsfähiger gehalten, als ihre durchschnittlichen Kollegen. Was natürlich in der Realität gar nicht zutrifft und erst einmal überprüft werden sollte. Trotzdem suggeriert uns unser Gehirn diesen Trugschluss. Doch wieso? Aus frühzeitlicher Sicht könnte man sagen: Attraktivität verkörperte Gesundheit und Robustheit. Bei der Paarung und dem Überleben der Spezies sicherlich ein wichtiger Punkt. Heute ist die Intelligenz ein wichtiger Überlebensbaustein, vor allem in der Berufswelt. Deshalb vielleicht der Gedanke: schön = intelligent.
Der Halo-Effekt: So täuscht Schönheit Intelligenz vor
Per Definition ist der Halo-Effekt ein Fehler in der Personenbeurteilung, bei dem der zu beurteilenden Person positive Eigenschaften zugesprochen werden, die man aber eigentlich noch gar nicht kennengelernt hat. So wird zum Beispiel das positive Merkmal „schön“ als derart dominant empfunden, dass andere Merkmale der Person, vielleicht sogar negative, stark in den Hintergrund gelangen und dessen Beurteilung vorerst keine Rolle mehr spielt. Ganz im Gegenteil: Der Person werden sogar weitere positive Eigenschaften wie zum Beispiel Intelligenz zugesprochen, ohne das hierfür tatsächlich ein Beweis vorliegen muss. Schöne Menschen könnten also tatsächlich bevorzugt behandelt werden, da Ihnen bei vorschnellen Urteilen besondere Fähigkeiten und Eigenschaften unterstellt werden.
Bessere Noten und Jobs
Betrachtet man die Auswirkungen des Halo-Effekts ist die Vermutung, dass schönere Menschen auch bessere Noten oder Jobs als ihre unattraktiven Mitbewerber bekommen, gar nicht so abwegig. In einer Studie von 1974 gab man Probanden Aufsätze mit einem angehängten Foto der Person. Einige Probanden erhielten Aufsätze mit Fotos von attraktiven Frauen, andere mit Fotos von unattraktiven Frauen. Die Probanden sollten Anschließend die Qualität des Aufsatzes beurteilen. Das Fazit: Die Aufsätze der schönen Frauen wurden als besser geschrieben beurteilt. Sie hätten mehr Tiefe und seien kreativer. Der Clou an dem Test: Alle Aufsätze waren identisch.
Wissenschaftliche Beweise
Auf die Suche nach der Wahrheit über die Auswirkungen von Attraktivität hat sich auch der Soziologe Dr. Ulrich Rosar von der Universität Düsseldorf gemacht. Sein Ergebnis war eindeutig: Hübsche Menschen haben es nicht nur einfacher Freunde in Schule und Beruf zu finden, sondern werden auch besser bewertet als unattraktive Mitbewerber.
Von Anne Maria Kilzer
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