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27. Februar 2017
Moderne Süchte: Wenn Sport, gesundes Essen und Medien süchtig machen
Zur Entspannung erst einmal durchs World Wide Web und die Sozialen Medien surfen, das kennt Jeder. Da ist es schon passiert: zwei Stunden sind vergangen ohne, dass du irgendetwas gemacht hast. Ist das vielleicht schon eine Sucht? Viele Studierende kompensieren ihren psychischen Stress, der sie während des Studiums begleitet, durch Sport. Zwei- bis dreimal die Woche für 30 bis 60 Minuten Ausdauersport ist empfehlenswert.
Manche Menschen können irgendwann nicht mehr zwischen Hobby und Zwang unterscheiden. Dann handelt es sich um eine Sportsucht. Andere Menschen achten so penibel auf eine gesunde Ernährung, dass sie sie krank macht. Orthoretiker werden diese Menschen genannt. Manchmal ist der Grad zwischen gesund und ungesund sehr schmal. Wie du den schmalen Grad erkennst und was diese Süchte ausmacht, erfährst du hier.
Sportsucht: Wenn Sport zum Zwang wird
Regelmäßige Bewegung und körperliche Anstrengung halten den Körper fit und schützen ihn vor vielen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und senken das Risiko an Adipositas zu erkranken. Sport tut gut, aber wann ist es zu viel? Wann wird der Drang Sport zu machen zur Sucht?
Symptome einer Sportsucht
Eine Sportsucht kann sich so äußern: Schon vor dem Frühstück 20 Kilometer joggen, in jeder freien Minute Gewichte stemmen und abends noch eine große Runde Fahrrad fahren. Jeder Gedanke dreht sich nur darum, wie man das tägliche Sportpensum schafft. Wenn der Sport zum zentralen Lebensinhalt wird, ist das ein typisches Anzeichen für eine Sportsucht. Auch die sozialen Kontakte leiden unter dem exzessiven Sporttreiben. Immer öfter werden Freunde vernachlässigt. Der Verzicht auf Sport kann sogar zu körperlichen Beschwerden wie Nervosität, Magenschmerzen oder Depressionen führen. Wenn man gegen eine Sportsucht angehen möchte, sollte man eine*n Psychotherapeut*in*en aufsuchen, der oder die im Gespräch versucht die Gründe für das krankhafte Verlangen nach Sport herauszufinden.
Warum kann Sport süchtig machen?
Es gibt mehrere Erklärungsansätze wieso Sport süchtig machen kann. Zum einen schüttet der Organismus Endorphine aus, um Schmerzen zu kontrollieren und Extrembelastungen, durch das exzessive Sporttreiben, auszuhalten. Zum anderen kann die Ablenkung von Alltagsproblemen Menschen in eine Sportsucht treiben. Während der sportlichen Aktivität leben sie „im Hier und Jetzt“ und können so für eine Weile ihren Alltagsproblemen entfliehen. Diese Flucht aus der Realität nimmt bei vielen verschiedenen Süchten eine zentrale Rolle ein.
Orthorexie: Ernährungsfanatiker
Dadurch, dass so viele Lebensmittel mit Pestiziden und/oder Antibiotika belastet sind, werden Alternativprodukte für ernährungsbewusste Verbraucher immer attraktiver. Orthoretiker, so werden Menschen bezeichnet, die krankhaft auf gesunde Lebensmittel und eine gesunde Ernährung achten. Sie kaufen ausschließlich im Bioladen und streichen Lebensmittel wie Pommes, Schnitzel und Eis von ihren Speiseplänen. Das ist gut für die Umwelt und für ihren Körper. Was kann daran schlecht sein oder gar krank machen?
Symptome: Wenn Achtsamkeit zur Besessenheit wird
Menschen, die unter Orthorexie leiden, werden von dem Zwang beherrscht, sich ausschließlich von ökologisch einwandfreien und sehr gesunden Lebensmitteln zu ernähren. Ihre Gedanken kreisen darum wie sie ein Maximum an Vitaminen und ein Minimum an Pestiziden aufnehmen können. Betroffene fühlen sich schuldig, wenn ihre Mahlzeit von der üblichen gesunden Essgewohnheit abweicht. Die Therapieansätze unterscheiden sich nicht so sehr von denen eines Patienten, der unter Anorexie leidet. Die Betroffenen müssen wieder lernen ungestraft zu genießen. Bei orthorektischen Patienten geht es nicht um die Quantität des Essens, sondern um die Qualität des Essens.
Mediensucht: Wenn das virtuelle Leben wichtiger als das reale Leben wird
Durch die ganzen sozialen Medien und den uneingeschränkten Zugang zum World Wide Web, wird die Verlockung immer größer sich in den Weiten des Internets zu verlieren und so seinem tristen Alltag zu entkommen. Wann aber wird der Ausflug ins Internet zu einer Krankheit?
Anzeichen für eine Mediensucht: Wann du Hilfe brauchst
Die Grenzen zwischen Normalgebrauch und einer Mediensucht sind fließend. Auch bei dieser Sucht spielt die Vernachlässigung der echten sozialen Kontakte eine große Rolle. Betroffene widmen sich lieber ihren virtuellen Freunden. Der Alltag wird so organisiert, dass Betroffene immer mehr Zeit für das Internet und Medien haben. Schule, Studium oder der Beruf können darunter leiden. Es kann sogar so weit führen, dass Betroffene ihre universitäre und/ oder berufliche Laufbahn riskieren. Die Sucht nach Medien ist noch nicht als Erkrankung anerkannt. Trotzdem sollte man sich professionelle Hilfe suchen, wenn Medien die Macht besitzen das eigene Leben zu beherrschen.
Von Charlotte Lünstroth
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