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06. März 2018
Organspende: Das musst du über den Organspendeausweis wissen
Der Organspendeausweis und seine Wichtigkeit ist uns allen bekannt, jedoch wird uns doch etwas mulmig zumute bei dem Gedanken, uns selbst als OrganspenderIn in Betracht zu ziehen. Organtransplantationen werden seit circa 50 Jahren durchgeführt und sind inzwischen ein unentbehrliches Verfahren der medizinischen Versorgung.
Von Sina Aulbur
Besonders die jungen Menschen sind heute nur spärlich über die Organspende informiert, was sich in den sinkenden Zahlen an Spendern in Deutschland widerspiegelt. Aktuell warten in Europa rund 15.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Die Entscheidung für oder gegen einen Organspendeausweis kannst nur du selbst treffen. Wir wollen Licht ins Dunkle bringen und haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.
Deine Entscheidung zählt
Die eigene Endlichkeit ist kein leichtes Thema, jedoch solltest du selbst eine Entscheidung für oder gegen eine mögliche Organspende treffen, da sonst im Fall der Fälle die Angehörigen entscheiden müssen. Hast du eine Entscheidung getroffen, sollte diese unbedingt dokumentiert und deinen Angehörigen mitgeteilt werden. Der Organspendeausweis entlastet Angehörige und stellt sicher, dass nichts gegen den Willen der verstorbenen Person geschieht.
Auf dem Ausweis kannst du ankreuzen, ob du im Todesfall generell für oder gegen eine Organspende bist und welche Organe und Gewebe du für eine Organspende freigeben möchtest. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Vertrauensperson einzutragen, die im Fall des Todes eine Entscheidung für dich treffen soll.
Deine Entscheidung ist nicht auf Lebenszeit bindend, du kannst dich jederzeit neu entscheiden! Die Daten auf deinem Organspendeausweis werden nicht registriert, du kannst den Ausweis also einfach vernichten.
Die wichtigsten Informationen über die Organspende
Der Tod eines Menschen kann entweder durch Hirntod oder Herzstillstand eintreten. Eine Organspende ist nur bei Hirntod möglich: Bei Eintritt des Hirntods wird das Gehirn nicht mehr durchblutet, die anderen Körperfunktionen können jedoch künstlich aufrechterhalten werden. Solange das Herz noch schlägt, werden auch andere Organe weiterhin durchblutet und können für eine Organspende genutzt werden.
Um Fehldiagnosen zu vermeiden, müssen zwei verschiedene Ärzte unabhängig voneinander den Hirntod feststellen. Diese Ärzte dürfen zudem nicht an der späteren Organtransplantation beteiligt sein. Die Angst vor einer zu fehlerhaften oder zu frühen Feststellung des Todes ist somit unbegründet! Die Möglichkeit einer Gewebespende besteht auch, wenn vor dem Hirntod der Herzstillstand eintritt.
Welche Organe/ Gewebe du spenden kannst
Transplantierbare Organe:
Rechtliche Regelung der Organspende in Deutschland
Seit dem 01. November 2012 gilt in Deutschland die Entscheidungslösung. Ab dem 16. Geburtstag bekommst du von deiner Krankenkasse oder der Versicherung regelmäßig Infomaterial zur Organspende, einen Organspendeausweis inklusive. Ab deinem 16. Lebensjahr kannst du also selbst entscheiden, ob du OrganspenderIn werden möchtest oder nicht. Bereits ab dem 14. Lebensjahr ist es möglich, die Organspende zu verweigern, bis zu diesem Zeitpunkt liegt die Entscheidung bei den Eltern.
Das Transplantationsgesetz existiert bereits seit 1997. Es regelt die Spende, Entnahme, Vermittlung und Übertragung von Organen, die nach dem Tode oder zu Lebzeiten gespendet werden. Für deutsche Patienten wird die Vergabe von Organspenden zentral über die Stiftung Eurotransplant in den Niederlanden geregelt. Zu den Mitgliedern von Eurotransplant zählen neben Deutschland die Länder Belgien, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Ungarn und Slowenien.
Die Organspende im internationalen Vergleich
Spanien ist weltweit Spitzenreiter in der Organspende. Grund dafür ist, dass dort nicht die Entscheidungslösung, sondern - wie in vielen anderen europäischen Ländern auch – die Widerspruchslösung greift. Das bedeutet, dass jeder ab dem 18. Lebensjahr automatisch OrganspenderIn ist, wer zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht. Das Ergebnis ist, dass in Spanien 46,9 Spender auf eine Million Einwohner kommen und in Deutschland nur 9,7 auf die gleiche Einwohnerzahl.
Auch in Deutschland wird die Einführung der Widerspruchslösung aufgrund der sinkenden Spenderzahlen immer wieder thematisiert. Ein Grund mehr, über einen Organspendeausweis nachzudenken.
Hinweis: Den Organspendeausweis kannst du entweder im Internet herunterladen und ausdrucken, oder ihn dir kostenlos ein Papier- oder Scheckkartenformat zusenden lassen. Deinen Organspendeausweis solltest du für den Fall der Fälle immer in deinem Portemonnaie bei dir haben.
Organspende in 3 Minuten erklärt
Von Sina Aulbur
Besonders die jungen Menschen sind heute nur spärlich über die Organspende informiert, was sich in den sinkenden Zahlen an Spendern in Deutschland widerspiegelt. Aktuell warten in Europa rund 15.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Die Entscheidung für oder gegen einen Organspendeausweis kannst nur du selbst treffen. Wir wollen Licht ins Dunkle bringen und haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.
Deine Entscheidung zählt
Die eigene Endlichkeit ist kein leichtes Thema, jedoch solltest du selbst eine Entscheidung für oder gegen eine mögliche Organspende treffen, da sonst im Fall der Fälle die Angehörigen entscheiden müssen. Hast du eine Entscheidung getroffen, sollte diese unbedingt dokumentiert und deinen Angehörigen mitgeteilt werden. Der Organspendeausweis entlastet Angehörige und stellt sicher, dass nichts gegen den Willen der verstorbenen Person geschieht.
Auf dem Ausweis kannst du ankreuzen, ob du im Todesfall generell für oder gegen eine Organspende bist und welche Organe und Gewebe du für eine Organspende freigeben möchtest. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Vertrauensperson einzutragen, die im Fall des Todes eine Entscheidung für dich treffen soll.
Deine Entscheidung ist nicht auf Lebenszeit bindend, du kannst dich jederzeit neu entscheiden! Die Daten auf deinem Organspendeausweis werden nicht registriert, du kannst den Ausweis also einfach vernichten.
Die wichtigsten Informationen über die Organspende
Der Tod eines Menschen kann entweder durch Hirntod oder Herzstillstand eintreten. Eine Organspende ist nur bei Hirntod möglich: Bei Eintritt des Hirntods wird das Gehirn nicht mehr durchblutet, die anderen Körperfunktionen können jedoch künstlich aufrechterhalten werden. Solange das Herz noch schlägt, werden auch andere Organe weiterhin durchblutet und können für eine Organspende genutzt werden.
Um Fehldiagnosen zu vermeiden, müssen zwei verschiedene Ärzte unabhängig voneinander den Hirntod feststellen. Diese Ärzte dürfen zudem nicht an der späteren Organtransplantation beteiligt sein. Die Angst vor einer zu fehlerhaften oder zu frühen Feststellung des Todes ist somit unbegründet! Die Möglichkeit einer Gewebespende besteht auch, wenn vor dem Hirntod der Herzstillstand eintritt.
Welche Organe/ Gewebe du spenden kannst
Transplantierbare Organe:
- Niere
- Leber
- Herz
- Lunge
- Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
- Dünndarm
- Augenhornhaut
- Blutgefäße
- Haut
- Herzklappen
- Sehnen und Bänder
- Knochen
- Eihaut der Fruchtblase (Amnion)
Rechtliche Regelung der Organspende in Deutschland
Seit dem 01. November 2012 gilt in Deutschland die Entscheidungslösung. Ab dem 16. Geburtstag bekommst du von deiner Krankenkasse oder der Versicherung regelmäßig Infomaterial zur Organspende, einen Organspendeausweis inklusive. Ab deinem 16. Lebensjahr kannst du also selbst entscheiden, ob du OrganspenderIn werden möchtest oder nicht. Bereits ab dem 14. Lebensjahr ist es möglich, die Organspende zu verweigern, bis zu diesem Zeitpunkt liegt die Entscheidung bei den Eltern.
Das Transplantationsgesetz existiert bereits seit 1997. Es regelt die Spende, Entnahme, Vermittlung und Übertragung von Organen, die nach dem Tode oder zu Lebzeiten gespendet werden. Für deutsche Patienten wird die Vergabe von Organspenden zentral über die Stiftung Eurotransplant in den Niederlanden geregelt. Zu den Mitgliedern von Eurotransplant zählen neben Deutschland die Länder Belgien, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Ungarn und Slowenien.
Die Organspende im internationalen Vergleich
Spanien ist weltweit Spitzenreiter in der Organspende. Grund dafür ist, dass dort nicht die Entscheidungslösung, sondern - wie in vielen anderen europäischen Ländern auch – die Widerspruchslösung greift. Das bedeutet, dass jeder ab dem 18. Lebensjahr automatisch OrganspenderIn ist, wer zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht. Das Ergebnis ist, dass in Spanien 46,9 Spender auf eine Million Einwohner kommen und in Deutschland nur 9,7 auf die gleiche Einwohnerzahl.
Auch in Deutschland wird die Einführung der Widerspruchslösung aufgrund der sinkenden Spenderzahlen immer wieder thematisiert. Ein Grund mehr, über einen Organspendeausweis nachzudenken.
Hinweis: Den Organspendeausweis kannst du entweder im Internet herunterladen und ausdrucken, oder ihn dir kostenlos ein Papier- oder Scheckkartenformat zusenden lassen. Deinen Organspendeausweis solltest du für den Fall der Fälle immer in deinem Portemonnaie bei dir haben.
Organspende in 3 Minuten erklärt
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