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In Nordrhein-Westfalen ist die Anwesenheitspflicht an Universitäten abgeschafft worden. Das freut natürlich die Studentinnen und Studenten in diesem Bundesland. Doch über die Vor- und Nachteile eines solchen Systems lässt sich streiten.
Ist man während der akademischen Ausbildung an einer Universität in der Lage, ein anspruchsvolles Selbststudium am heimischen Laptop durchzuziehen? Oder ist nicht eher der rege Austausch von Gedanken und das Führen von Diskussionen eine der Kernkompetenzen, die man während des Studiums erlernen sollte?
Die Studenten in Nordrhein-Westfalen sind erwachsen und können selbst entscheiden, was gut für sie ist, heißt es. Jungen Menschen, die eine Ausbildung in einem Betrieb absolvieren, bleibt diese Freiheit jedoch verwehrt. Kann man als „frisch gebackener Student“ mit so viel Eigenverantwortung umgehen?
Einige Befürworter nennen das Argument, Studierende seien in der Lage, sich selbstständig um die vorgeschriebenen Studieninhalte zu kümmern. Präsentationen und weitere Unterlagen zu Seminaren und Vorlesungen stellen die Dozenten ja ohnehin ins Internet. Somit kann jeder frei entscheiden, welches Seminar besonders interessant ist und häufig besucht wird, und welche Vorlesung so langweilig ist, dass man sich diese alle zwei Wochen sparen kann.
Doch leider wurde nun in einer Studie festgestellt, dass seitdem Studierende selbst entscheiden können, ob sie in die Universität gehen oder nicht, die Noten schlechter geworden sind. Denn diejenigen, die ihr Studium gerade erst beginnen, lassen sich von dieser vermeintlichen Freiheit dazu verleiten, selten den Weg in das Universitätsgebäude zu finden. So entstehen schon am Anfang Lücken, die jedes Semester nur größer werden. Die Universitäten warnen vor der Annahme, man könne den gesamten Stoff anhand der Unterlagen aus dem Internet erlernen, und es reiche, man gehe anstatt zu den Vorlesungen nur zur Prüfung.
Aus diesem Grund sagen die einen, junge Studierende sind noch nicht reif genug, um ihnen solche Entscheidungen abzunehmen und bräuchten mehr Struktur bei ihrer Ausbildung. Die anderen behaupten, Namenslisten seien in der Digitalen Welt nicht mehr zeitgemäß. Auf die ideologische Diskussion findet sich keine Universalantwort. So muss jeder für sich entscheiden, wie erfolgreich er seinen Abschluss machen möchte. Für eine bestmögliche akademische Ausbildung, da sind sich alle sicher, ist eine regelmäßige Anwesenheit in der Uni unerlässlich.
Übrigens: Eine Ausnahme bilden die Studiengänge mit Staatsexamen, da diese dem Bundesrecht unterliegen. Zum Glück- oder würdest du zu einem Zahnarzt gehen, der, anstatt in einer Vorlesung zu sitzen, sich die Infos für seine Prüfung aus dem Netz zieht?
Von Jana Fast
"Studenten, bleibt zu Hause!", Zeit.de 29.01.2015 http://www.zeit.de/studium/hochschule...
"Anwesenheitspflicht weitestgehend abgeschafft", blickfeld (Campuszeitung Uni Wuppertal) 29.01.2015, http://www.blickfeld-wuppertal.de/onc...
Michael Baurmann: "Das ist doch Realsatire", Rheinische Post 27.10.2014, http://www.rp-online.de/panorama/wiss...
"Anwesenheitsmelder" des Asta Uni Münster, Beschwerdeformular, http://www.asta.ms/themen-inhalte/anw...
Ist man während der akademischen Ausbildung an einer Universität in der Lage, ein anspruchsvolles Selbststudium am heimischen Laptop durchzuziehen? Oder ist nicht eher der rege Austausch von Gedanken und das Führen von Diskussionen eine der Kernkompetenzen, die man während des Studiums erlernen sollte?
Die Studenten in Nordrhein-Westfalen sind erwachsen und können selbst entscheiden, was gut für sie ist, heißt es. Jungen Menschen, die eine Ausbildung in einem Betrieb absolvieren, bleibt diese Freiheit jedoch verwehrt. Kann man als „frisch gebackener Student“ mit so viel Eigenverantwortung umgehen?
Einige Befürworter nennen das Argument, Studierende seien in der Lage, sich selbstständig um die vorgeschriebenen Studieninhalte zu kümmern. Präsentationen und weitere Unterlagen zu Seminaren und Vorlesungen stellen die Dozenten ja ohnehin ins Internet. Somit kann jeder frei entscheiden, welches Seminar besonders interessant ist und häufig besucht wird, und welche Vorlesung so langweilig ist, dass man sich diese alle zwei Wochen sparen kann.
Doch leider wurde nun in einer Studie festgestellt, dass seitdem Studierende selbst entscheiden können, ob sie in die Universität gehen oder nicht, die Noten schlechter geworden sind. Denn diejenigen, die ihr Studium gerade erst beginnen, lassen sich von dieser vermeintlichen Freiheit dazu verleiten, selten den Weg in das Universitätsgebäude zu finden. So entstehen schon am Anfang Lücken, die jedes Semester nur größer werden. Die Universitäten warnen vor der Annahme, man könne den gesamten Stoff anhand der Unterlagen aus dem Internet erlernen, und es reiche, man gehe anstatt zu den Vorlesungen nur zur Prüfung.
Aus diesem Grund sagen die einen, junge Studierende sind noch nicht reif genug, um ihnen solche Entscheidungen abzunehmen und bräuchten mehr Struktur bei ihrer Ausbildung. Die anderen behaupten, Namenslisten seien in der Digitalen Welt nicht mehr zeitgemäß. Auf die ideologische Diskussion findet sich keine Universalantwort. So muss jeder für sich entscheiden, wie erfolgreich er seinen Abschluss machen möchte. Für eine bestmögliche akademische Ausbildung, da sind sich alle sicher, ist eine regelmäßige Anwesenheit in der Uni unerlässlich.
Übrigens: Eine Ausnahme bilden die Studiengänge mit Staatsexamen, da diese dem Bundesrecht unterliegen. Zum Glück- oder würdest du zu einem Zahnarzt gehen, der, anstatt in einer Vorlesung zu sitzen, sich die Infos für seine Prüfung aus dem Netz zieht?
Von Jana Fast
"Studenten, bleibt zu Hause!", Zeit.de 29.01.2015 http://www.zeit.de/studium/hochschule...
"Anwesenheitspflicht weitestgehend abgeschafft", blickfeld (Campuszeitung Uni Wuppertal) 29.01.2015, http://www.blickfeld-wuppertal.de/onc...
Michael Baurmann: "Das ist doch Realsatire", Rheinische Post 27.10.2014, http://www.rp-online.de/panorama/wiss...
"Anwesenheitsmelder" des Asta Uni Münster, Beschwerdeformular, http://www.asta.ms/themen-inhalte/anw...
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