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09. Februar 2018
Wie komme ich zum Film?
Die Filmwelt wird von einem Glamour-Schleier umgeben und wird romantisiert auf ein Podest gestellt. Was wir sehen, ist das fertige Produkt: Warme Farben, abgestimmte Dialoge, gemütliche Wohnzimmer in schönen Winkel, makellose Gesichter, die Gedanken hinter der Busfensterscheibe, die perfekte Hintergrundmusik. Hinter alldem steht nicht nur viel Arbeit, sondern sehr viele Menschen. Das zeigt der Abspann am Anfang oder Ende eines Films immer sehr deutlich.
Von Regina Singer
Wenn ihr schon immer Teil der Filmwelt sein wolltet, gibt es einige Wege, die ihr gehen könnt. Und gleichzeitig gibt es viele Gedanken, die ihr euch machen müsst. Die erste Frage ist daher:
WAS WILL ICH MACHEN?
Die Filmwelt bietet viele Arbeitsplätze. Aber welcher Bereich reizt euch am meisten? Für gewöhnlich werdet ihr grob eine Vorstellung davon haben, was genau ihr machen wollt und was euch Spaß bringt. Seid ihr der kreative Kopf oder technisch interessiert? Habt ihr eine gute visuelle Vorstellung? Oder seid ihr gute Organisatoren? Zwar ist es sicherlich von Vorteil hier und da ein Talent zu haben; die weitaus wichtigere Frage ist aber diese: Habt ihr eine Leidenschaft für einen bestimmten Bereich?
Wenn ein Film entsteht, ist die grobe Einstellung die Regie, Kamera, Ton und Schnitt und die Produktion. Es gibt jedoch unzählige weitere Tätigkeiten, wie Kostüm und Maske, Licht, Requisite, Musik, Aufnahmeleitung oder Casting. Jeder Bereich erfordert eine Ausbildung oder ein Studium und ergibt sich gegebenenfalls als Spezialisierung, weswegen mindestens Grundkenntnisse aus den großen Bereichen erworben werden müssen.
Wenn ihr grob wisst, worin eure Stärken und Interessen liegen, müsst ihr in Erfahrung bringen, welche Ausbildungs- oder Studiumsmöglichkeiten ihr habt.
WELCHE AUSBILDUNGEN GIBT ES?
Zunächst gehen wir exemplarisch auf drei Ausbildungsberufe in der Filmwelt ein. Vorweg sei gesagt, dass diese zu Weiterbildungen qualifizieren und manchmal für ein anschließendes Studium – wenn gewünscht – von Vorteil sein können.
Mediengestalter/in in Bild und Ton
In diesem Berufsbereich werden Bild- und Tonmedien geplant, produziert und gestaltet. In der Praxis, lernt ihr unter anderem, wie ihr medien- und beleuchtungstechnische Geräte einrichtet, sie aufbaut und bedient oder wie ihr Kameras und Töne steuert.
Die dreijährige Ausbildung ist dual, was bedeutet, dass abwechselnd in einem Betrieb und einer Berufsschule gelehrt wird. Das Gute: In der Berufsschule wird universelles Wissen vermittelt, so dass ihr euch ein breit gefächertes Know-How aneignen könnt. So stehen euch nach dem Abschluss gleich mehrere Türen der Medienbranche offen, wie zum Beispiel zum Radio oder zu verschiedenen Werbeagenturen.
Eine solche Ausbildung ist beispielsweise in Produktionsfirmen wie nobeo GmbH (bei Köln) oder Bavaria Film GmbH (bei München) möglich. Die Anforderungen an die Bewerbenden können sehr unterschiedlich sein. Grundvoraussetzungen sind aber immer sowohl ein Interesse an Technik als auch allgemein an Medien. Manchmal explizit gefordert, jedoch immer gerne gesehen, ist ein vorheriges Praktikum, das deutlich macht, dass ihr euch für die Medienbranche begeistert.
Im Anschluss an die Ausbildung, könnt ihr euch immer weiterbilden; in diesem Fall zum Beispiel zum Cutter oder zum/zur Kameraassistent/in. Wollt ihr den kleinen Umweg nicht machen oder in einen ganz anderen Bereich, wie zum Beispiel der Regie tätig sein, könnt ihr auch gleich mit dem Studium beginnen.
Maskenbildners/der Maskenbildnerin
Habt ihr eine künstlerische Ader, könnte für euch der Beruf des Maskenbildners/der Maskenbildnerin interessant sein. Hier werden Darsteller/innen für ihre Rollen beim Film (oder auch Ballett, Theater, Oper, etc.) nicht nur geschminkt: Zur Aufgabe gehört es auch, Haarteile, Masken oder Perücken zu entwerfen und herzustellen.
Die Ausbildung ist ebenfalls dual und erstreckt sich über drei Jahre. Auch hier gilt: Erfahrung ist gut. Manchmal wird eine abgeschlossene Ausbildung als Visagist/in, Kosmetiker/in oder Friseur/in vorausgesetzt. Zumindest ein Praktikum gilt in der Regel als Minimum.
Eine Ausbildung beim Privatrundfunk wird beispielhaft im ersten Lehrjahr mit circa 680 Euro, im zweiten mit circa 740 Euro und im dritten Lehrjahr mit circa 800 Euro brutto vergütet. Im öffentlichen Dienst verdient ihr durchschnittlich jeweils 200 bis 300 Euro mehr.
Es gibt allerdings auch Maskenbildnerschulen, wie die gleichnamige Schule von dem Maskenbildner Hasso von Hugo. Hier ist wichtig zu wissen, dass die Ausbildung in diesem Fall bis zu über 12.000 Euro im Jahr kosten kann.
Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in
Ein weiterer kreativer Ausbildungsberuf ist der/die Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in. Zwar sind diese meist in Opernhäusern und Theatern beschäftigt und kreieren und bauen dort Kulissen und Bühnenbilder auf, doch auch bei Film- und Fernsehproduktionen sind sie gefragt.
Talent ist für diese dreijährige duale Ausbildung unabdingbar. Neben einer künstlerischen Begabung ist der höchste Schulabschluss, Abitur, von Vorteil.
WELCHE STUDIENMÖGLICHKEITEN GIBT ES?
Für all jene, die Regisseur/in, Kameramann oder -Frau, Cutter/in oder Produzent/in werden möchten oder in anderen Bereichen, wie Filmmusik oder Animation, Fuß fassen möchten, besteht die Möglichkeit den Beruf über ein Studium anzustreben.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Film- bzw. Medienakademien und Hochschulen, wie die „Filmakademie Baden-Württemberg“, die „Hochschule für Fernsehen und Film München“, die „DMA - die medienakademie“, die ihre Standorte in Berlin, Hamburg und München hat oder die „ifs internationale filmschule köln“.
Studiert die Hompages der Akademien oder Hochschulen genau und nehmt am besten auch die Infotage wahr! So könnt ihr euch ein umfassendes Bild verschaffen und erhaltet ein Gefühl dafür, welche Ausbildungsorte für euch infrage kommen.
Um euch erste Eindrücke über Filmakademien und Hochschulen zu verschaffen, stellen wir exemplarisch jeweils eine von ihnen in ihren groben Zügen vor:
Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF München)
Die HFF gehört zu einen der renommiertesten Filmhochschulen in Deutschland. Jährlich zum Wintersemester gibt es fünf Studiengänge, die ihr studieren könnt: Kino- und Fernsehfilm, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik, Produktion und Medienwirtschaft sowie Drehbuch und Kamera. Die Studiengänge sind in der Regel miteinander vernetzt, damit Studierende Grundkenntnisse aus anderen Bereichen erfahren.
Die Regelstudienzeit beträgt neun Semester, abgeschlossen wird mit einem Diplom. Aktuell wird ein Studentenwerksbeitrag von 62 Euro erhoben.
Ihr könnt euch in der Regel mit der Allgemeinen Hochschulreife bewerben. Die Bewerbung beinhaltet, je nach Studiengang, unterschiedliche Aufgaben, die sich jedes Jahr ändern. Wenn ihr euch beispielsweise für den Studiengang „Drehbuch“ interessiert, kann es sein, dass ihr ein Exposé für einen Film, eine Drehbuchanalyse und/oder ein Portrait über eine lebende Person sowie eine Erzählung in der Ich-Form schreiben müsst. Jede Aufgabe gibt eine maximale Seitenanzahl vor, die zwischen einer und fünf Seiten variieren kann.
Könnt ihr mit eurer Bewerbung überzeugen, kommt ihr in die engere Auswahl. Im weiteren Verlauf gehört zum Bewerbungsverfahren unter anderem im letzten Schritt zusätzlich eine praktische und mündliche Prüfung.
Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg
Die Filmakademie Baden-Württemberg zählt zu den weltweit führenden Filmhochschulen. Als einzige deutsche Filmhochschule listete The Hollywood Reporter sie 2016 und 2017 in seiner Liste der „Top 15 International Film Schools“.
Die Studiengänge sind vielseitig. Besonders ist, dass die Filmakademie über ein eigenes Animationsinstitut für Animation verfügt. Weitere Studiengänge sind neben Regie, unter anderem Bildgestaltung/Kamera, Filmmusik, Montage-Schnitt und Produktion.
Einigen Studiengängen, wie zum Beispiel Produktion, wird ein Praktikum über zwölf Monate vorausgesetzt. Neben der Begabung, ist aber ebenfalls auch das Abitur die Voraussetzung zur Bewerbung. Studiengebühren gibt es zwar nicht mehr; bis auf einige Diplomstudiengänge, wird aber eine Zweitstudiengebühr von aktuell 650 Euro erhoben.
KLEINER TIPP ZUR ÜBERSICHT
Da sich die Hochschulen und Akademien nicht nur nach Standort und Studienmöglichkeiten, sondern unter anderem auch nach Gebühren, Voraussetzungen und Bewerbungsfristen unterscheiden, ein Rat an euch: Legt eine Tabelle an, in die ihr alle nötigen Informationen eintragen könnt. Am besten bereits mindestens ein Jahr vor eurem Schulabschluss, damit ihr eine Übersicht darüber habt, welche Voraussetzungen ihr gegebenenfalls noch erfüllen möchtet oder müsst, wenn euch eine Akademie oder Hochschule besonders gut gefällt.
Um euch den Start der Tabelle zu erleichtern, sind hier Vorschläge für mögliche Spalten: Name der Akademie/Hochschule, Studiengang, Standort, Infotage, Bewerbungsfristen, Studienbeginn und -dauer, Gebühren, Lebenserhaltungskosten (da es ein Unterschied ist, in München oder im Ruhrgebiet zu leben), Förderungsmöglichkeiten, Modulbeschreibungen/Themen, Voraussetzungen (nur Abitur oder zusätzlich vorheriges Praktikum in der Branche?), Bewerbungsverlauf, nötige Unterlagen und Arbeitsproben oder Aufgaben (Zeit- und Kostenaufwand für die Bewerbung).
Eine übersichtliche Tabelle eignet sich besonders auch dann, wenn ihr für euren Traumberuf sowohl die Möglichkeit eines Studiums als auch einer Ausbildung habt.
INTERESSE GESTÄRKT?
Zugegeben: Nun prallen sehr viele Anforderungen auf euch ein. Doch wenn ihr bereits hier auf unserer groben Übersicht oder beim genauen Studieren der jeweiligen Homepages der Ausbildungsstätten und Akademien sofort Lust bekommen habt, mit der Bewerbung zu starten, ist schon die erste Hürde genommen!
Der Weg zum Film ist nicht der Leichteste. Wenn ihr aber genug Leidenschaft und Durchhaltevermögen mitbringt, werdet ihr ganz sicher dafür belohnt! Was ihr während der Ausbildung oder des Studiums lernt, wird mindestens zu einem großen Teil eurer Begabung entsprechen und euch gleichzeitig herausfordern. Dafür kann es sein, dass ihr Talente in euch entdeckt, die ihr vorher noch nicht kanntet.
Zudem knüpft ihr noch während eurer Ausbildung sehr viele Kontakte mit Menschen, die dieselben Interessen haben.
Da sowohl die Lehre als auch das Studium sehr praxisorientiert sind, werdet ihr die Möglichkeit haben, noch während der Ausbildung etwas zu erschaffen. Und wir möchten nicht unrealistisch sein: Es kann sein, dass der Glamour der Filmwelt ein Stück weit verloren geht. Dafür kommen ganz neue Gefühle dazu:
Der Stolz, etwas vom Kopf in die Realität umgesetzt zu haben, das Wissen darüber, andere Menschen zu berühren und ganz viel Hintergrundwissen: Das Gelächter in einer ernsten Szene, den Duft des Cateringessens, die Pausen aufgrund von Flugzeuglärm, die Freundschaften hinter der Kamera, die Kälte oder Hitze, die genaue Stimmfarbe eines Schauspielers, die Kompromisse und Durchsetzungen und das wohlige Gefühl, wenn all die (Team-)Arbeit zum Schluss Sinn ergibt.
Von Regina Singer
Wenn ihr schon immer Teil der Filmwelt sein wolltet, gibt es einige Wege, die ihr gehen könnt. Und gleichzeitig gibt es viele Gedanken, die ihr euch machen müsst. Die erste Frage ist daher:
WAS WILL ICH MACHEN?
Die Filmwelt bietet viele Arbeitsplätze. Aber welcher Bereich reizt euch am meisten? Für gewöhnlich werdet ihr grob eine Vorstellung davon haben, was genau ihr machen wollt und was euch Spaß bringt. Seid ihr der kreative Kopf oder technisch interessiert? Habt ihr eine gute visuelle Vorstellung? Oder seid ihr gute Organisatoren? Zwar ist es sicherlich von Vorteil hier und da ein Talent zu haben; die weitaus wichtigere Frage ist aber diese: Habt ihr eine Leidenschaft für einen bestimmten Bereich?
Wenn ein Film entsteht, ist die grobe Einstellung die Regie, Kamera, Ton und Schnitt und die Produktion. Es gibt jedoch unzählige weitere Tätigkeiten, wie Kostüm und Maske, Licht, Requisite, Musik, Aufnahmeleitung oder Casting. Jeder Bereich erfordert eine Ausbildung oder ein Studium und ergibt sich gegebenenfalls als Spezialisierung, weswegen mindestens Grundkenntnisse aus den großen Bereichen erworben werden müssen.
Wenn ihr grob wisst, worin eure Stärken und Interessen liegen, müsst ihr in Erfahrung bringen, welche Ausbildungs- oder Studiumsmöglichkeiten ihr habt.
WELCHE AUSBILDUNGEN GIBT ES?
Zunächst gehen wir exemplarisch auf drei Ausbildungsberufe in der Filmwelt ein. Vorweg sei gesagt, dass diese zu Weiterbildungen qualifizieren und manchmal für ein anschließendes Studium – wenn gewünscht – von Vorteil sein können.
Mediengestalter/in in Bild und Ton
In diesem Berufsbereich werden Bild- und Tonmedien geplant, produziert und gestaltet. In der Praxis, lernt ihr unter anderem, wie ihr medien- und beleuchtungstechnische Geräte einrichtet, sie aufbaut und bedient oder wie ihr Kameras und Töne steuert.
Die dreijährige Ausbildung ist dual, was bedeutet, dass abwechselnd in einem Betrieb und einer Berufsschule gelehrt wird. Das Gute: In der Berufsschule wird universelles Wissen vermittelt, so dass ihr euch ein breit gefächertes Know-How aneignen könnt. So stehen euch nach dem Abschluss gleich mehrere Türen der Medienbranche offen, wie zum Beispiel zum Radio oder zu verschiedenen Werbeagenturen.
Eine solche Ausbildung ist beispielsweise in Produktionsfirmen wie nobeo GmbH (bei Köln) oder Bavaria Film GmbH (bei München) möglich. Die Anforderungen an die Bewerbenden können sehr unterschiedlich sein. Grundvoraussetzungen sind aber immer sowohl ein Interesse an Technik als auch allgemein an Medien. Manchmal explizit gefordert, jedoch immer gerne gesehen, ist ein vorheriges Praktikum, das deutlich macht, dass ihr euch für die Medienbranche begeistert.
Im Anschluss an die Ausbildung, könnt ihr euch immer weiterbilden; in diesem Fall zum Beispiel zum Cutter oder zum/zur Kameraassistent/in. Wollt ihr den kleinen Umweg nicht machen oder in einen ganz anderen Bereich, wie zum Beispiel der Regie tätig sein, könnt ihr auch gleich mit dem Studium beginnen.
Maskenbildners/der Maskenbildnerin
Habt ihr eine künstlerische Ader, könnte für euch der Beruf des Maskenbildners/der Maskenbildnerin interessant sein. Hier werden Darsteller/innen für ihre Rollen beim Film (oder auch Ballett, Theater, Oper, etc.) nicht nur geschminkt: Zur Aufgabe gehört es auch, Haarteile, Masken oder Perücken zu entwerfen und herzustellen.
Die Ausbildung ist ebenfalls dual und erstreckt sich über drei Jahre. Auch hier gilt: Erfahrung ist gut. Manchmal wird eine abgeschlossene Ausbildung als Visagist/in, Kosmetiker/in oder Friseur/in vorausgesetzt. Zumindest ein Praktikum gilt in der Regel als Minimum.
Eine Ausbildung beim Privatrundfunk wird beispielhaft im ersten Lehrjahr mit circa 680 Euro, im zweiten mit circa 740 Euro und im dritten Lehrjahr mit circa 800 Euro brutto vergütet. Im öffentlichen Dienst verdient ihr durchschnittlich jeweils 200 bis 300 Euro mehr.
Es gibt allerdings auch Maskenbildnerschulen, wie die gleichnamige Schule von dem Maskenbildner Hasso von Hugo. Hier ist wichtig zu wissen, dass die Ausbildung in diesem Fall bis zu über 12.000 Euro im Jahr kosten kann.
Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in
Ein weiterer kreativer Ausbildungsberuf ist der/die Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in. Zwar sind diese meist in Opernhäusern und Theatern beschäftigt und kreieren und bauen dort Kulissen und Bühnenbilder auf, doch auch bei Film- und Fernsehproduktionen sind sie gefragt.
Talent ist für diese dreijährige duale Ausbildung unabdingbar. Neben einer künstlerischen Begabung ist der höchste Schulabschluss, Abitur, von Vorteil.
WELCHE STUDIENMÖGLICHKEITEN GIBT ES?
Für all jene, die Regisseur/in, Kameramann oder -Frau, Cutter/in oder Produzent/in werden möchten oder in anderen Bereichen, wie Filmmusik oder Animation, Fuß fassen möchten, besteht die Möglichkeit den Beruf über ein Studium anzustreben.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Film- bzw. Medienakademien und Hochschulen, wie die „Filmakademie Baden-Württemberg“, die „Hochschule für Fernsehen und Film München“, die „DMA - die medienakademie“, die ihre Standorte in Berlin, Hamburg und München hat oder die „ifs internationale filmschule köln“.
Studiert die Hompages der Akademien oder Hochschulen genau und nehmt am besten auch die Infotage wahr! So könnt ihr euch ein umfassendes Bild verschaffen und erhaltet ein Gefühl dafür, welche Ausbildungsorte für euch infrage kommen.
Um euch erste Eindrücke über Filmakademien und Hochschulen zu verschaffen, stellen wir exemplarisch jeweils eine von ihnen in ihren groben Zügen vor:
Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF München)
Die HFF gehört zu einen der renommiertesten Filmhochschulen in Deutschland. Jährlich zum Wintersemester gibt es fünf Studiengänge, die ihr studieren könnt: Kino- und Fernsehfilm, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik, Produktion und Medienwirtschaft sowie Drehbuch und Kamera. Die Studiengänge sind in der Regel miteinander vernetzt, damit Studierende Grundkenntnisse aus anderen Bereichen erfahren.
Die Regelstudienzeit beträgt neun Semester, abgeschlossen wird mit einem Diplom. Aktuell wird ein Studentenwerksbeitrag von 62 Euro erhoben.
Ihr könnt euch in der Regel mit der Allgemeinen Hochschulreife bewerben. Die Bewerbung beinhaltet, je nach Studiengang, unterschiedliche Aufgaben, die sich jedes Jahr ändern. Wenn ihr euch beispielsweise für den Studiengang „Drehbuch“ interessiert, kann es sein, dass ihr ein Exposé für einen Film, eine Drehbuchanalyse und/oder ein Portrait über eine lebende Person sowie eine Erzählung in der Ich-Form schreiben müsst. Jede Aufgabe gibt eine maximale Seitenanzahl vor, die zwischen einer und fünf Seiten variieren kann.
Könnt ihr mit eurer Bewerbung überzeugen, kommt ihr in die engere Auswahl. Im weiteren Verlauf gehört zum Bewerbungsverfahren unter anderem im letzten Schritt zusätzlich eine praktische und mündliche Prüfung.
Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg
Die Filmakademie Baden-Württemberg zählt zu den weltweit führenden Filmhochschulen. Als einzige deutsche Filmhochschule listete The Hollywood Reporter sie 2016 und 2017 in seiner Liste der „Top 15 International Film Schools“.
Die Studiengänge sind vielseitig. Besonders ist, dass die Filmakademie über ein eigenes Animationsinstitut für Animation verfügt. Weitere Studiengänge sind neben Regie, unter anderem Bildgestaltung/Kamera, Filmmusik, Montage-Schnitt und Produktion.
Einigen Studiengängen, wie zum Beispiel Produktion, wird ein Praktikum über zwölf Monate vorausgesetzt. Neben der Begabung, ist aber ebenfalls auch das Abitur die Voraussetzung zur Bewerbung. Studiengebühren gibt es zwar nicht mehr; bis auf einige Diplomstudiengänge, wird aber eine Zweitstudiengebühr von aktuell 650 Euro erhoben.
KLEINER TIPP ZUR ÜBERSICHT
Da sich die Hochschulen und Akademien nicht nur nach Standort und Studienmöglichkeiten, sondern unter anderem auch nach Gebühren, Voraussetzungen und Bewerbungsfristen unterscheiden, ein Rat an euch: Legt eine Tabelle an, in die ihr alle nötigen Informationen eintragen könnt. Am besten bereits mindestens ein Jahr vor eurem Schulabschluss, damit ihr eine Übersicht darüber habt, welche Voraussetzungen ihr gegebenenfalls noch erfüllen möchtet oder müsst, wenn euch eine Akademie oder Hochschule besonders gut gefällt.
Um euch den Start der Tabelle zu erleichtern, sind hier Vorschläge für mögliche Spalten: Name der Akademie/Hochschule, Studiengang, Standort, Infotage, Bewerbungsfristen, Studienbeginn und -dauer, Gebühren, Lebenserhaltungskosten (da es ein Unterschied ist, in München oder im Ruhrgebiet zu leben), Förderungsmöglichkeiten, Modulbeschreibungen/Themen, Voraussetzungen (nur Abitur oder zusätzlich vorheriges Praktikum in der Branche?), Bewerbungsverlauf, nötige Unterlagen und Arbeitsproben oder Aufgaben (Zeit- und Kostenaufwand für die Bewerbung).
Eine übersichtliche Tabelle eignet sich besonders auch dann, wenn ihr für euren Traumberuf sowohl die Möglichkeit eines Studiums als auch einer Ausbildung habt.
INTERESSE GESTÄRKT?
Zugegeben: Nun prallen sehr viele Anforderungen auf euch ein. Doch wenn ihr bereits hier auf unserer groben Übersicht oder beim genauen Studieren der jeweiligen Homepages der Ausbildungsstätten und Akademien sofort Lust bekommen habt, mit der Bewerbung zu starten, ist schon die erste Hürde genommen!
Der Weg zum Film ist nicht der Leichteste. Wenn ihr aber genug Leidenschaft und Durchhaltevermögen mitbringt, werdet ihr ganz sicher dafür belohnt! Was ihr während der Ausbildung oder des Studiums lernt, wird mindestens zu einem großen Teil eurer Begabung entsprechen und euch gleichzeitig herausfordern. Dafür kann es sein, dass ihr Talente in euch entdeckt, die ihr vorher noch nicht kanntet.
Zudem knüpft ihr noch während eurer Ausbildung sehr viele Kontakte mit Menschen, die dieselben Interessen haben.
Da sowohl die Lehre als auch das Studium sehr praxisorientiert sind, werdet ihr die Möglichkeit haben, noch während der Ausbildung etwas zu erschaffen. Und wir möchten nicht unrealistisch sein: Es kann sein, dass der Glamour der Filmwelt ein Stück weit verloren geht. Dafür kommen ganz neue Gefühle dazu:
Der Stolz, etwas vom Kopf in die Realität umgesetzt zu haben, das Wissen darüber, andere Menschen zu berühren und ganz viel Hintergrundwissen: Das Gelächter in einer ernsten Szene, den Duft des Cateringessens, die Pausen aufgrund von Flugzeuglärm, die Freundschaften hinter der Kamera, die Kälte oder Hitze, die genaue Stimmfarbe eines Schauspielers, die Kompromisse und Durchsetzungen und das wohlige Gefühl, wenn all die (Team-)Arbeit zum Schluss Sinn ergibt.
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