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Studenten stehen heute unter massiven Leistungsdruck. Grund hierfür ist laut Ansicht von Experten, die Umstellung auf das Bachelor-Master-System. Diese Art des Studiums unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem Studium, dass die Generation unserer Eltern absolviert hat. Die Struktur ist viel durchgetakteter. Kaum ist eine Prüfung geschrieben, steht die nächste bereits wieder an.
Viele Studenten setzen sich zudem sehr unter Druck, da sie Angst haben später nicht den Job zu bekommen den sie sich wünschen. Personaler mögen keine langsamen Studenten, die Regelstudienzeit sollte also besser nicht überschritten werden, so das allgemeine Credo. Die Noten müssen entsprechend gut sein, um die Zulassung fürs Masterstudium zu bekommen. Die Hürden hierfür sind nicht selten hoch gesteckt, doch für die meisten ist der Master das erklärte Studienziel. Alles was darunter liegt, gilt als Versagen. Sie geraten unter großen Druck, ein Druck den sie sich auferlegen.
Hinzu kommen die Praktika die zu erledigen sind, das Auslandssemester das man unbedingt im Lebenslauf stehen haben muss und allerhand freiwillige Tätigkeiten, von denen wir uns erhoffen, dass sie im Lebenslauf gut aussehen. Nebenbei gilt es noch das eigene Leben zu bewältigen und dafür zu sorgen das Geld reinkommt, denn von Bafög allein, kann heute kaum noch jemand leben. Für Pausen ist keine Zeit. Hier liegt eine große Gefahr, denn wer sich keine ausreichenden Pausen gönnt und immer alles gibt, der wird über kurz oder lang Schwierigkeiten bekommen.
Burnout ist längst eine Volkskrankheit
Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Hochschullandschaft, so wird schnell deutlich das an immer mehr Unis und Hochschulen, die psychologischen Studentenberatungen enorm ausgebaut werden. Sie müssen ausgebaut werden, denn die Zahl der Studenten, die es nicht mehr schafft ihren Verpflichtungen nachzukommen, steigt kontinuierlich. Rund 20% der Studenten stehen laut einer Befragung der Techniker Krankenkasse unter enormen Stress, der kontinuierlich ist. Viele fühlen sich überlastet und ausgebrannt. Viele sind geplagt von Versagens- oder Zukunfsängsten.
Rund die die Hälfte der Studenten leidet an psychosomatischen Beschwerden, von Kopfschmerzen und Schlafstörungen bis hin zur Entwicklung von Angststörungen und Depressionen. Selbst das Burnout-Syndrom ist unter vielen jungen Menschen keine Seltenheit mehr. Viele schaffen es nur noch durch langwierige Klinikaufenthalte aus dem Kreislauf auszusteigen.
Burnout. Wenn es nicht mehr weitergeht
Das Burnout-Syndrom ist seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Doch während es damals bei Menschen in verantwortungsvollen Tätigkeiten anzutreffen war, die enorm unter Druck standen, ist es heute eine Art Volkskrankheit geworden. Beim Aufkommen dieses Syndroms, waren es hauptsächlich Mediziner, die durch die große Verantwortung, die Arbeit im Schichtdienst und die frustrierende Erfahrung, manchen Patienten nicht helfen zu können, ausbrannten. Später waren es Führungskräfte. Es waren immer Menschen, die nach durch ihr Berufsleben ausbrannten. Heute sind es junge Menschen, die noch nicht mal richtig angefangen haben, ein berufliches Leben zu führen. Auch unter Schülern treten immer häufiger psychosomatische Krankheitsbilder auf, denn auch hier beginnt zunehmend die Angst vor dem Versagen und der Zukunft um sich zu greifen. G8 wird seine Opfer fordern.
Wer die Vorboten kennt, kann aktiv werden und daran arbeiten, dass es nicht bis zum völligen Zusammenbruch kommt. Expertenratschläge diesbezüglich gibt es viele, die Umsetzung ist allerdings oftmals ein Problem. Wie soll sich jemand aktiv Pausen gönnen und in sich hinein spüren, wenn er den Kontakt zu sich, in all dem Stress, vielleicht schon längst verloren hat? Übung macht hier den Meister. Mediziner raten jedem, der bei sich Symptome feststellt, dringend dazu einen Gang zurückzuschalten. Damit dies gelingt, ist oftmals Hilfe von Nöten, denn den Kreislauf zu durchbrechen ist nicht selten schwierig bis unmöglich.
Die Stufen des Burnouts
Zuerst beginnt es ganz harmlos. Man geht voll in seiner Tätigkeit auf und steckt allen Elan hinein. Es läuft. Nach und nach übernimmt die Tätigkeit den größten Stellenwert im Leben und wir beginnen langsam andere Dinge, die wir gern gemacht haben (Sport, Freunde, etc.) zu vernachlässigen. Es ist keine Zeit für derlei Ablenkungen, rechtfertigen wir dies vor uns und den anderen. Später wird es wieder mehr Zeit geben. Ein Trugschluss. Wir kapseln uns ab. Leben nur noch für unsere Tätigkeit.
Beziehungen werden zur Ausnahme, weil wir irgendwann merken, dass einfach keine Kraft für beides da ist. So ziehen wir uns weiter zurück und arbeiten noch ein bisschen mehr um uns vor uns selbst dafür zu rechtfertigen. Irgendwann kommen körperliche Probleme dazu. Psychosomatische Beschwerden, Rücken- und Kopfschmerzen, Magenprobleme. Schlafstörungen und Depressionen. Hier ist bereits eine kritische Phase erreicht, in der eine Umkehr oftmals nur noch mit Hilfe gelingt.
Macht man dennoch so weiter wie bisher, spitzt sich alles noch weiter zu. Irgendwann ist das Maß voll und der Körper rebelliert. Der Point of no return ist erreicht: Die psychosomatischen Beschwerden nehmen zu und nehmen schnell einen Raum ein, der uns in die Knie zwingt. Es geht nicht mehr weiter. Man hat sich völlig abgekapselt, alles und mehr gegeben und es geht nicht mehr weiter. Hier spricht man dann vom Burnout, vom ausgebrannt sein. Aus diesem Loch wieder herauszukommen, ist oftmals sehr schwierig, da die Leistungsfähigkeit nicht selten erheblich eingeschränkt ist.
Strategien zur Burnout-Prophylaxe
Wer sich Pausen gönnt, es zulässt auch mal nicht der erste und der beste zu sein und seine eigenen Grenzen wahrnimmt und achtet, tut das beste um einem Burnout vorzubeugen. Dazu ist es allerdings notwendig sich selbst von perfektionistischen Zügen zu befreien. Tatsächlich, sind überdurchschnittlich viele Burnout-Patienten Perfektionisten. Der Drang, immer alles perfekt zu machen, sorgt dafür das die eigenen Befindlichkeiten ignoriert werden oder einfach nicht mehr wahrgenommen werden können. Das Streben nach Erfolg ist etwas völlig normales und erstrebenswertes, dennoch sollte es nicht selbstzerstörerische Züge annehmen. Dies gilt für jeden Bereich des Lebens. Ein gesundes Maß ist der beste Schutz vorm ausbrennen.
Scheitern ist in unserer Gesellschaft leider völlig verpönt. Schnell gilt man als Versager, wenn man Lücken im Lebenslauf aufweist oder etwas länger für den Weg gebraucht hat. Macht euch davon frei. Letztlich ist es zwar wichtig seine Ziele zu erreichen, aber noch wichtiger ist es zu leben. Hier und jetzt. Nicht jedes bisschen Freizeit muss mit Arbeit gefüllt sein. Anstatt in den Semesterferien ein Praktikum zu absolvieren, macht es Sinn sich Erholung zu gönnen. Wenn du dich in dieser Aufzählung wiederfindest, werde aktiv. Such dir Unterstützung und rede darüber. Etabliere wieder Freude in deinem Leben und mache Sport. Studien belegen immer mehr welch positive Einflüsse Bewegung auf unsere Psyche hat. Prävention ist wirklich sinnvoll, denn wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, wird es schwierig es wieder hervorzuholen.
Von Natascha Neufuß
Burnout: Die Phasen der Erkrankung
Weiterführende Informationen zum Thema
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article129977400/Studenten-am-Rande-des-Nervenzusammenbruchs.html
http://www.zeit.de/campus/2010/03/burnout-studenten
http://www.hilfe-bei-burnout.de/
Viele Studenten setzen sich zudem sehr unter Druck, da sie Angst haben später nicht den Job zu bekommen den sie sich wünschen. Personaler mögen keine langsamen Studenten, die Regelstudienzeit sollte also besser nicht überschritten werden, so das allgemeine Credo. Die Noten müssen entsprechend gut sein, um die Zulassung fürs Masterstudium zu bekommen. Die Hürden hierfür sind nicht selten hoch gesteckt, doch für die meisten ist der Master das erklärte Studienziel. Alles was darunter liegt, gilt als Versagen. Sie geraten unter großen Druck, ein Druck den sie sich auferlegen.
Hinzu kommen die Praktika die zu erledigen sind, das Auslandssemester das man unbedingt im Lebenslauf stehen haben muss und allerhand freiwillige Tätigkeiten, von denen wir uns erhoffen, dass sie im Lebenslauf gut aussehen. Nebenbei gilt es noch das eigene Leben zu bewältigen und dafür zu sorgen das Geld reinkommt, denn von Bafög allein, kann heute kaum noch jemand leben. Für Pausen ist keine Zeit. Hier liegt eine große Gefahr, denn wer sich keine ausreichenden Pausen gönnt und immer alles gibt, der wird über kurz oder lang Schwierigkeiten bekommen.
Burnout ist längst eine Volkskrankheit
Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Hochschullandschaft, so wird schnell deutlich das an immer mehr Unis und Hochschulen, die psychologischen Studentenberatungen enorm ausgebaut werden. Sie müssen ausgebaut werden, denn die Zahl der Studenten, die es nicht mehr schafft ihren Verpflichtungen nachzukommen, steigt kontinuierlich. Rund 20% der Studenten stehen laut einer Befragung der Techniker Krankenkasse unter enormen Stress, der kontinuierlich ist. Viele fühlen sich überlastet und ausgebrannt. Viele sind geplagt von Versagens- oder Zukunfsängsten.
Rund die die Hälfte der Studenten leidet an psychosomatischen Beschwerden, von Kopfschmerzen und Schlafstörungen bis hin zur Entwicklung von Angststörungen und Depressionen. Selbst das Burnout-Syndrom ist unter vielen jungen Menschen keine Seltenheit mehr. Viele schaffen es nur noch durch langwierige Klinikaufenthalte aus dem Kreislauf auszusteigen.
Burnout. Wenn es nicht mehr weitergeht
Das Burnout-Syndrom ist seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Doch während es damals bei Menschen in verantwortungsvollen Tätigkeiten anzutreffen war, die enorm unter Druck standen, ist es heute eine Art Volkskrankheit geworden. Beim Aufkommen dieses Syndroms, waren es hauptsächlich Mediziner, die durch die große Verantwortung, die Arbeit im Schichtdienst und die frustrierende Erfahrung, manchen Patienten nicht helfen zu können, ausbrannten. Später waren es Führungskräfte. Es waren immer Menschen, die nach durch ihr Berufsleben ausbrannten. Heute sind es junge Menschen, die noch nicht mal richtig angefangen haben, ein berufliches Leben zu führen. Auch unter Schülern treten immer häufiger psychosomatische Krankheitsbilder auf, denn auch hier beginnt zunehmend die Angst vor dem Versagen und der Zukunft um sich zu greifen. G8 wird seine Opfer fordern.
Wer die Vorboten kennt, kann aktiv werden und daran arbeiten, dass es nicht bis zum völligen Zusammenbruch kommt. Expertenratschläge diesbezüglich gibt es viele, die Umsetzung ist allerdings oftmals ein Problem. Wie soll sich jemand aktiv Pausen gönnen und in sich hinein spüren, wenn er den Kontakt zu sich, in all dem Stress, vielleicht schon längst verloren hat? Übung macht hier den Meister. Mediziner raten jedem, der bei sich Symptome feststellt, dringend dazu einen Gang zurückzuschalten. Damit dies gelingt, ist oftmals Hilfe von Nöten, denn den Kreislauf zu durchbrechen ist nicht selten schwierig bis unmöglich.
Die Stufen des Burnouts
Zuerst beginnt es ganz harmlos. Man geht voll in seiner Tätigkeit auf und steckt allen Elan hinein. Es läuft. Nach und nach übernimmt die Tätigkeit den größten Stellenwert im Leben und wir beginnen langsam andere Dinge, die wir gern gemacht haben (Sport, Freunde, etc.) zu vernachlässigen. Es ist keine Zeit für derlei Ablenkungen, rechtfertigen wir dies vor uns und den anderen. Später wird es wieder mehr Zeit geben. Ein Trugschluss. Wir kapseln uns ab. Leben nur noch für unsere Tätigkeit.
Beziehungen werden zur Ausnahme, weil wir irgendwann merken, dass einfach keine Kraft für beides da ist. So ziehen wir uns weiter zurück und arbeiten noch ein bisschen mehr um uns vor uns selbst dafür zu rechtfertigen. Irgendwann kommen körperliche Probleme dazu. Psychosomatische Beschwerden, Rücken- und Kopfschmerzen, Magenprobleme. Schlafstörungen und Depressionen. Hier ist bereits eine kritische Phase erreicht, in der eine Umkehr oftmals nur noch mit Hilfe gelingt.
Macht man dennoch so weiter wie bisher, spitzt sich alles noch weiter zu. Irgendwann ist das Maß voll und der Körper rebelliert. Der Point of no return ist erreicht: Die psychosomatischen Beschwerden nehmen zu und nehmen schnell einen Raum ein, der uns in die Knie zwingt. Es geht nicht mehr weiter. Man hat sich völlig abgekapselt, alles und mehr gegeben und es geht nicht mehr weiter. Hier spricht man dann vom Burnout, vom ausgebrannt sein. Aus diesem Loch wieder herauszukommen, ist oftmals sehr schwierig, da die Leistungsfähigkeit nicht selten erheblich eingeschränkt ist.
Strategien zur Burnout-Prophylaxe
Wer sich Pausen gönnt, es zulässt auch mal nicht der erste und der beste zu sein und seine eigenen Grenzen wahrnimmt und achtet, tut das beste um einem Burnout vorzubeugen. Dazu ist es allerdings notwendig sich selbst von perfektionistischen Zügen zu befreien. Tatsächlich, sind überdurchschnittlich viele Burnout-Patienten Perfektionisten. Der Drang, immer alles perfekt zu machen, sorgt dafür das die eigenen Befindlichkeiten ignoriert werden oder einfach nicht mehr wahrgenommen werden können. Das Streben nach Erfolg ist etwas völlig normales und erstrebenswertes, dennoch sollte es nicht selbstzerstörerische Züge annehmen. Dies gilt für jeden Bereich des Lebens. Ein gesundes Maß ist der beste Schutz vorm ausbrennen.
Scheitern ist in unserer Gesellschaft leider völlig verpönt. Schnell gilt man als Versager, wenn man Lücken im Lebenslauf aufweist oder etwas länger für den Weg gebraucht hat. Macht euch davon frei. Letztlich ist es zwar wichtig seine Ziele zu erreichen, aber noch wichtiger ist es zu leben. Hier und jetzt. Nicht jedes bisschen Freizeit muss mit Arbeit gefüllt sein. Anstatt in den Semesterferien ein Praktikum zu absolvieren, macht es Sinn sich Erholung zu gönnen. Wenn du dich in dieser Aufzählung wiederfindest, werde aktiv. Such dir Unterstützung und rede darüber. Etabliere wieder Freude in deinem Leben und mache Sport. Studien belegen immer mehr welch positive Einflüsse Bewegung auf unsere Psyche hat. Prävention ist wirklich sinnvoll, denn wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, wird es schwierig es wieder hervorzuholen.
Von Natascha Neufuß
Burnout: Die Phasen der Erkrankung
Weiterführende Informationen zum Thema
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article129977400/Studenten-am-Rande-des-Nervenzusammenbruchs.html
http://www.zeit.de/campus/2010/03/burnout-studenten
http://www.hilfe-bei-burnout.de/
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