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Wie lange schreibt man an einer Doktorarbeit? Ab wann darf man den Titel tragen und was ist ein Rigorosum? Hier gibt es die Antworten auf diese und weitere Fragen.
Manche verfolgen seit Jahren ein ganz klares Ziel. Sie wollen in ihrem Fachgebiet promovieren und sich mit einem Doktortitel schmücken. Denn dieser verleiht einem Stolz, Ruhm und Ehre. Doch nicht in jeder Branche wird dieser verlangt oder sogar gewünscht. Studieren bis zum Doktortitel? Hier gibt es alles Wissenswerte rund um das Thema Promotion.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Promotion erfüllt werden?
Wer promovieren möchte sollte neben der Voraussetzung eines erfolgreich abgeschlossenen Masterstudiums auch noch einiges an Motivation und Willensstärke mitbringen. Denn ganz so entspannt wie die bisherige Studienzeit wird die angestrebte Promotion nicht verlaufen. Für viele ist diese die wohl herausforderndste Zeit in ihrem Leben. Kein Wunder also, dass etwa zwei Drittel aller Doktoranden Ihre Promotion abbrechen. Übrigens: Mediziner sind von dieser Statistik ausgenommen.
Eine weitere Voraussetzung für die Promotion sind überdurchschnittlich gute Noten. Wer sich nur mit Mühe und Not zum Masterabschluss retten konnte wird vermutlich nicht in der Lage sein, diese Art der intensiven wissenschaftlichen Arbeit leisten zu können. Bachelorabsolventen haben ebenfalls in Ausnahmesituationen die Möglichkeit zu promovieren. Dafür müssen Sie aber eine Eignungsprüfung ablegen.
Zeit für einen Vollzeitjob bleibt während der Promotion nicht, daher sollten angehende Doktoranden klären, ob sie sich eine Promotion aus finanzieller Sicht auch leisten können oder bereit sind, weitere Jahre mit sehr niedrigem Einkommen zu bestreiten. Eine Promotion sollte nie als Notlösung gewählt werden, weil ein anderer beruflicher Werdegang gerade nicht verwirklicht werden kann. Denn noch viel mehr als im Studium fordert die Doktorandenzeit jede Menge Selbstdisziplin, eigenständiges Arbeiten, Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft.
Wie läuft eine Promotion genau ab?
Bei einer Dissertation handelt es sich nicht um eine verlängerte Masterarbeit. Wer einen Doktortitel erwerben möchte, muss eigenständige Forschungsergebnisse liefern. Je nach dem, in welchem Fachbereich promoviert wird, sollten in diesem neue Erkenntnisse durch die Doktorarbeit erbracht werden. Daher müssen sich angehende Doktoranden zunächst gut überlegen, welches Thema sie so fasziniert und motiviert, dass sie diesem über die nächsten Jahre hinweg intensiv den Großteil ihrer Zeit und Energie widmen. Ist die Themen- und Motivationsfrage geklärt, sucht man sich aus, ob man diese in Eigenregie, in speziellen Promotionsstudiengängen, oder an Graduiertenkollegs absolviert.
Wer möchte, kann sich einen Doktorvater oder eine Doktormutter suchen. Diese Betreuen die Arbeit an der Dissertation und können wertvolle Ratschläge geben. Im Idealfall handelt es sich dabei um einen Professor, der selbst in diesem Fachbereich arbeitet und sich darin bestens auskennt. Generell gilt aber: Ein Doktorvater oder eine Doktormutter sind keine Voraussetzung für die Promotion. Während der Promotion kann es durchaus sein, dass bereits erste Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht werden sollen, oder dass an Doktorandenseminaren teilgenommen werden muss. Dies ist aber je nach Hochschule und Fachrichtung unterschiedlich.
Das Schreiben der Dissertation, oder auch Doktorarbeit, erstreckt sich über mehre Jahre. Im Durchschnitt benötigen Doktoranden viereinhalb Jahre dafür. Die Seitenzahl befindet sich meist im hohen dreistelligem Bereich. Hat man die Schreibarbeit erst einmal geschafft, wird die Doktorarbeit zu einem festgesetzten Termin in mehrfacher Ausführung beim zuständigen Prüfungsamt abgegeben. Von dort aus wird diese an den Doktorvater oder die Doktormutter zur Prüfung gegeben, sowie an einen Zweitgutachter.
Nach der Doktorarbeit: Rigorosum oder Disputation?
Während die Doktorarbeit geprüft wird, wird bereits ein Termin für die abschließende mündliche Prüfung festgelegt. Hierbei kann der Doktorand zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder ein Rigorosum oder eine Disputation. Bei einem Rigorosum wird Fachwissen des gesamten Studiums geprüft. Bei einer Disputation hingegen wird eine Art wissenschaftliches Streitgespräch geführt, bei dem der Promovierende seine Arbeit verteidigen muss. Dieses Streitgespräch geht aber in der Regel auch über die behandelten Themen der eigenen Dissertation hinaus, sodass auch hier ein fundiertes Fachwissen sämtlicher für das Studienfach relevanter Themen vorhanden sein muss.
Hat man auch diesen Prüfungsteil überstanden, wird aus der mündlichen Prüfung und der Benotung der Doktorarbeit eine Gesamtnote errechnet. Folgende Notenstufen gibt es:
suma cum laude = mit höchstem Lob (sehr gut mit Auszeichnung)
magna cum laude = mit großem Lob (sehr gut)
cum Laude = mit Lob (gut)
satis bene = genügend (befriedigend)
rite = ausreichend
Der nächste und letzte Schritt umfasst die Druckfreigabe. Entsprechend der Beurteilung der Dissertation kann diese noch einmal überarbeitet werden, bevor sie an einen Gutachter geschickt wird, der diese zum Druck freigeben kann. Die Kosten für die Publikation bei einem Verlag muss der Promovierende selbst tragen, welche sich zwischen mehreren hundert bis tausend Euro bewegen können. Daher bieten viele Universitäten an, die Dissertation auch Online zu veröffentlichen. Erst nach dieser Veröffentlichung darf sich der Promovierende auch „Doktor“ nennen.
Welche Karriereaussichten ergeben sich aus einer Promotion?
In einigen Berufsbranchen kommt man kaum ohne Doktoranden aus, in anderen dagegen sehr wohl. Je nach dem, welche Karriereaussichten verfolgt werden, lohnt sich eine Promotion nicht für alle. Branchen wie die Chemie- oder Pharmaindustrie setzen zum größten Teil auf promovierte Mitarbeiter. Auch für eine Karriere in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen braucht es häufig einen Doktortitel. Wer in einer Hochschule als Dozent oder Wissenschaftler arbeiten möchte, sowieso. Doch nicht immer lohnt sich das Promovieren für eine Karriere in der freien Wirtschaft. In einigen Branchen gilt man mit Doktortitel als überqualifiziert. Das Einstiegsgehalt ist bei Trägern eines Doktortitels meist höher, doch fangen sie auch viel später an zu arbeiten. Im Laufe der Karriere hat der Titel dann kaum noch weitere Vorzüge. Daher sollte man seine Karriereziele genau kennen, denn nur so kann man zielsicher darauf hin arbeiten. Mit oder ohne Doktortitel.
Von Jana Fast
Weitere Informationen zur Promotion:
http://www.hochschulkompass.de/promotion.html
https://www.daad.de/deutschland/promotion/doktoranden/de/
http://www.research-in-germany.org/de/karriere-in-der-forschung/infos-fuer-doktoranden/strukturierte-promotion.html
Manche verfolgen seit Jahren ein ganz klares Ziel. Sie wollen in ihrem Fachgebiet promovieren und sich mit einem Doktortitel schmücken. Denn dieser verleiht einem Stolz, Ruhm und Ehre. Doch nicht in jeder Branche wird dieser verlangt oder sogar gewünscht. Studieren bis zum Doktortitel? Hier gibt es alles Wissenswerte rund um das Thema Promotion.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Promotion erfüllt werden?
Wer promovieren möchte sollte neben der Voraussetzung eines erfolgreich abgeschlossenen Masterstudiums auch noch einiges an Motivation und Willensstärke mitbringen. Denn ganz so entspannt wie die bisherige Studienzeit wird die angestrebte Promotion nicht verlaufen. Für viele ist diese die wohl herausforderndste Zeit in ihrem Leben. Kein Wunder also, dass etwa zwei Drittel aller Doktoranden Ihre Promotion abbrechen. Übrigens: Mediziner sind von dieser Statistik ausgenommen.
Eine weitere Voraussetzung für die Promotion sind überdurchschnittlich gute Noten. Wer sich nur mit Mühe und Not zum Masterabschluss retten konnte wird vermutlich nicht in der Lage sein, diese Art der intensiven wissenschaftlichen Arbeit leisten zu können. Bachelorabsolventen haben ebenfalls in Ausnahmesituationen die Möglichkeit zu promovieren. Dafür müssen Sie aber eine Eignungsprüfung ablegen.
Zeit für einen Vollzeitjob bleibt während der Promotion nicht, daher sollten angehende Doktoranden klären, ob sie sich eine Promotion aus finanzieller Sicht auch leisten können oder bereit sind, weitere Jahre mit sehr niedrigem Einkommen zu bestreiten. Eine Promotion sollte nie als Notlösung gewählt werden, weil ein anderer beruflicher Werdegang gerade nicht verwirklicht werden kann. Denn noch viel mehr als im Studium fordert die Doktorandenzeit jede Menge Selbstdisziplin, eigenständiges Arbeiten, Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft.
Wie läuft eine Promotion genau ab?
Bei einer Dissertation handelt es sich nicht um eine verlängerte Masterarbeit. Wer einen Doktortitel erwerben möchte, muss eigenständige Forschungsergebnisse liefern. Je nach dem, in welchem Fachbereich promoviert wird, sollten in diesem neue Erkenntnisse durch die Doktorarbeit erbracht werden. Daher müssen sich angehende Doktoranden zunächst gut überlegen, welches Thema sie so fasziniert und motiviert, dass sie diesem über die nächsten Jahre hinweg intensiv den Großteil ihrer Zeit und Energie widmen. Ist die Themen- und Motivationsfrage geklärt, sucht man sich aus, ob man diese in Eigenregie, in speziellen Promotionsstudiengängen, oder an Graduiertenkollegs absolviert.
Wer möchte, kann sich einen Doktorvater oder eine Doktormutter suchen. Diese Betreuen die Arbeit an der Dissertation und können wertvolle Ratschläge geben. Im Idealfall handelt es sich dabei um einen Professor, der selbst in diesem Fachbereich arbeitet und sich darin bestens auskennt. Generell gilt aber: Ein Doktorvater oder eine Doktormutter sind keine Voraussetzung für die Promotion. Während der Promotion kann es durchaus sein, dass bereits erste Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht werden sollen, oder dass an Doktorandenseminaren teilgenommen werden muss. Dies ist aber je nach Hochschule und Fachrichtung unterschiedlich.
Das Schreiben der Dissertation, oder auch Doktorarbeit, erstreckt sich über mehre Jahre. Im Durchschnitt benötigen Doktoranden viereinhalb Jahre dafür. Die Seitenzahl befindet sich meist im hohen dreistelligem Bereich. Hat man die Schreibarbeit erst einmal geschafft, wird die Doktorarbeit zu einem festgesetzten Termin in mehrfacher Ausführung beim zuständigen Prüfungsamt abgegeben. Von dort aus wird diese an den Doktorvater oder die Doktormutter zur Prüfung gegeben, sowie an einen Zweitgutachter.
Nach der Doktorarbeit: Rigorosum oder Disputation?
Während die Doktorarbeit geprüft wird, wird bereits ein Termin für die abschließende mündliche Prüfung festgelegt. Hierbei kann der Doktorand zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder ein Rigorosum oder eine Disputation. Bei einem Rigorosum wird Fachwissen des gesamten Studiums geprüft. Bei einer Disputation hingegen wird eine Art wissenschaftliches Streitgespräch geführt, bei dem der Promovierende seine Arbeit verteidigen muss. Dieses Streitgespräch geht aber in der Regel auch über die behandelten Themen der eigenen Dissertation hinaus, sodass auch hier ein fundiertes Fachwissen sämtlicher für das Studienfach relevanter Themen vorhanden sein muss.
Hat man auch diesen Prüfungsteil überstanden, wird aus der mündlichen Prüfung und der Benotung der Doktorarbeit eine Gesamtnote errechnet. Folgende Notenstufen gibt es:
suma cum laude = mit höchstem Lob (sehr gut mit Auszeichnung)
magna cum laude = mit großem Lob (sehr gut)
cum Laude = mit Lob (gut)
satis bene = genügend (befriedigend)
rite = ausreichend
Der nächste und letzte Schritt umfasst die Druckfreigabe. Entsprechend der Beurteilung der Dissertation kann diese noch einmal überarbeitet werden, bevor sie an einen Gutachter geschickt wird, der diese zum Druck freigeben kann. Die Kosten für die Publikation bei einem Verlag muss der Promovierende selbst tragen, welche sich zwischen mehreren hundert bis tausend Euro bewegen können. Daher bieten viele Universitäten an, die Dissertation auch Online zu veröffentlichen. Erst nach dieser Veröffentlichung darf sich der Promovierende auch „Doktor“ nennen.
Welche Karriereaussichten ergeben sich aus einer Promotion?
In einigen Berufsbranchen kommt man kaum ohne Doktoranden aus, in anderen dagegen sehr wohl. Je nach dem, welche Karriereaussichten verfolgt werden, lohnt sich eine Promotion nicht für alle. Branchen wie die Chemie- oder Pharmaindustrie setzen zum größten Teil auf promovierte Mitarbeiter. Auch für eine Karriere in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen braucht es häufig einen Doktortitel. Wer in einer Hochschule als Dozent oder Wissenschaftler arbeiten möchte, sowieso. Doch nicht immer lohnt sich das Promovieren für eine Karriere in der freien Wirtschaft. In einigen Branchen gilt man mit Doktortitel als überqualifiziert. Das Einstiegsgehalt ist bei Trägern eines Doktortitels meist höher, doch fangen sie auch viel später an zu arbeiten. Im Laufe der Karriere hat der Titel dann kaum noch weitere Vorzüge. Daher sollte man seine Karriereziele genau kennen, denn nur so kann man zielsicher darauf hin arbeiten. Mit oder ohne Doktortitel.
Von Jana Fast
Weitere Informationen zur Promotion:
http://www.hochschulkompass.de/promotion.html
https://www.daad.de/deutschland/promotion/doktoranden/de/
http://www.research-in-germany.org/de/karriere-in-der-forschung/infos-fuer-doktoranden/strukturierte-promotion.html
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Minijobs
Congratulations to James W Griffiths for his BAFTA award for Short Film for Room 8.
Room 8 is one of five different films from the same script: the Bombay Sapphire Imagination Series. Seeking to spark the imagination, we asked Oscar winning writer Geoffrey Fletcher to write a short script stripped of any stage direction.
The five most imaginative film entries were picked, produced and premiered at Tribeca Film Festival 2013.
To see more about director of Room 8, James W. Griffiths, go to http://youtu.be/VjSSEDic81c
Room 8 is one of five different films from the same script: the Bombay Sapphire Imagination Series. Seeking to spark the imagination, we asked Oscar winning writer Geoffrey Fletcher to write a short script stripped of any stage direction.
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