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12. Februar 2018
Digitalisierung: Fluch oder Segen für qualifizierte Arbeitskräfte?
Neueste Studien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 annähernd 50 % aller Arbeitsplätze in Deutschland der Automatisierung zum Opfer fallen werden. Betroffen sind dabei nicht nur Jobs in Bereichen wie der Produktion, Logistik und Verwaltung, sondern auch Jobs im medizinischen Bereich und im Bildungssektor. Die zunehmende Digitalisierung gefährdet somit sowohl klassische Niedriglohnjobs als auch Arbeitnehmer, die über eine höhere Qualifikation verfügen. Doch welche Berufe laufen besonders Gefahr, obsolet zu werden, wie wirkt sich die steigende Automatisierung auf das soziale Gefüge aus und welche Maßnahmen können ergriffen werden, um zukünftiger Arbeitslosigkeit vorzubeugen?
Was passiert, wenn alles zu Software wird?
Software und künstliche Intelligenz spielen eine immer entscheidendere Rolle in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie beispielsweise in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, auf dem Bankensektor und auch in der Logistik. Schon heutzutage werden Pakete mit Drohnen geliefert und U-Bahnen fahrerlos gesteuert. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Lastwagen und Taxis ohne Fahrer durch die Straßen kurven und Putzmaschinen die Wohnung säubern. Auch wenn diese Entwicklung auf den ersten Blick faszinierend erscheinen mag, so bringt sie dennoch umfangreiche Probleme mit sich.
Welche Folgen hat die zunehmende Digitalisierung
Durch die Entwicklung neuer Technologien wird ein Teil der Wertschöpfungskette überflüssig, wobei aktuell besonders Arbeitnehmer aus dem Niedriglohnbereich von dieser Entwicklung betroffen sind. So macht beispielsweise eine App am Smartphone, welche die Steuerung von Zutrittssystemen ermöglicht, den klassischen Schlüssel überflüssig. In weiterer Folge werden keine Maschinen mehr benötigt, die Schlüssel erzeugen und auch der Transport des Schlüssels ist nicht mehr notwendig. Im Fehlerfalle wird in diesem Szenario dann ein Ingenieur kontaktiert, der den Schlüsseldienstmitarbeiter ersetzt. Somit entstehen durch die Digitalisierung neue Jobs für hoch qualifizierte Mitarbeiter.
Welchen Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das soziale Gefüge?
Schon heute ist die steigende Automatisierung einer der größten Treiber von Arbeitslosigkeit weltweit. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland mittelfristig rund 18 Millionen Jobs von der zunehmenden Digitalisierung bedroht sind. Für die nächsten Dekaden wird daher eine höhere Arbeitslosenrate bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum prognostiziert. Das höhere Wachstum ist darin begründet, dass Maschinen und Roboter einfache Tätigkeiten kostengünstiger und effizienter durchführen können als Menschen. Somit ist es auch für mittelständische Betriebe zukünftig notwendig, verstärkt in Automatisierung zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die höhere Arbeitslosigkeit wird jedoch die nunmehr bestehenden Einkommensungleichheiten weiterhin verstärken, wobei auch der Mittelstand spürbar von dieser Entwicklung betroffen sein wird.
Wie schnell wird der Umbruch passieren?
Der genaue Zeitverlauf des Umbruchs ist schwer festzulegen. Schon in den 1970er Jahren wurde das papierlose Büro von Experten als das Büro der Zukunft proklamiert. Bis heute ist diese Vision noch immer nicht Realität und weder Papier- noch Druckerhersteller sind vom Markt verschwunden. Es ist daher möglich, dass die technologischen Fortschritte langsamer und weniger drastisch voranschreiten, als von einigen Wissenschaftlern und Ökonomen angenommen.
Welche Jobs sind kurzfristig durch die Digitalisierung gefährdet?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein in den USA mehr als 47 % aller Jobs durch die Automatisierung gefährdet sind. Diese Prognosen ähneln denen, die für Europa aufgestellt wurden, wobei in den nächsten zwei bis drei Dekaden fast die Hälfte aller deutschen Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden könnten. Initial sind besonders schlecht qualifizierte Arbeitnehmer von dieser Entwicklung betroffen. So können beispielsweise zukünftig Uber- oder Taxifahrer durch die Verbreitung von automatisiertem Fahren gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Das gleiche gilt für Lkw-Fahrer und Logistiker, die in Lagerhallen arbeiten. Auch Arbeitnehmer in der Produktion erfahren aktuell schon die Auswirkungen der Digitalisierung, wobei hierbei immer mehr auf Automatisierung und künstliche Intelligenz gesetzt wird.
Welche Jobs sind mittelfristig durch die Digitalisierung gefährdet?
Mittelfristig gesehen wird die Digitalisierung auch Einfluss auf die Mittelklasse und damit auch auf höher qualifizierte Fachkräfte haben. Dabei sind der medizinische Bereich sowie der Bildungssektor besonders von den technologischen Fortschritten betroffen. Medizinische Programme unterstützen derzeit schon Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Patienten. Zukünftig kann damit gerechnet werden, dass Patienten besonders bei unkritischen Leiden vermehrt auf Onlineservices zurückgreifen werden, wobei schon heute erfolgreiche Pilotprojekte im Bereich der medizinischen Fernbetreuung von älteren Personen durchgeführt werden. Zudem ist auch absehbar, dass Buchhaltungs- und Büroaufgaben zunehmend automatisiert werden, was wiederum unmittelbare Auswirkungen auf Buchhalter und Verwaltungsassistenten hat.
Welche Branchen gelten als zukunftssicher?
Nicht alle Jobs können automatisiert werden, wobei Berufe in denen Überzeugungskraft und Verhandlungsgeschick im Vordergrund stehen, auch zukünftig gefragt sind. Zudem werden auch Menschen in Jobs, die ein hohes Maß an Kreativität, technisches Verständnis und Problemlösungskompetenz fordern, von der Digitalisierung profitieren. So werden Buchhalter in einigen Jahren vielleicht von Buchhaltungsprogrammen ersetzt, jedoch benötigt es hierfür Menschen, die das Buchhaltungsprogramm designen, programmieren und warten. Schlussendlich können auch im Niedriglohnbereich nicht alle Jobs durch Roboter ersetzt werden. Insbesondere der Dienstleistungs- und Servicebereich gewinnt durch diese Entwicklung an Bedeutung, sodass Sportlehrer in Feriengebieten sowie Restaurantfachkräfte oder auch Callcentermitarbeiter von den Folgen der Digitalisierung kaum betroffen sein werden.
Fazit
Die Digitalisierung beeinflusst die Arbeitswelt weit stärker, als häufig wahrgenommen. Neue Technologien und künstliche Intelligenz haben dabei das Potenzial, Abläufe zu optimieren und die Performance von Unternehmen erheblich zu steigern. Dass bestimmte Jobs durch die fortschreitende Digitalisierung von der Bildfläche verschwinden werden, ist offensichtlich. Die Auswirkungen dieses Trends können jedoch durch die Investition in Bildung abgeschwächt werden. Die Wirtschaft benötigt auch zukünftig gut ausgebildete Fachkräfte, die gemeinsam mit Maschinen arbeiten, wobei physisch fordernde Tätigkeiten sowie Routinetätigkeiten vermehrt von Robotern übernommen werden können.
Macht Digitalisierung den Job überflüssig? - Frontal 21 | ZDF
Was passiert, wenn alles zu Software wird?
Software und künstliche Intelligenz spielen eine immer entscheidendere Rolle in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie beispielsweise in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, auf dem Bankensektor und auch in der Logistik. Schon heutzutage werden Pakete mit Drohnen geliefert und U-Bahnen fahrerlos gesteuert. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Lastwagen und Taxis ohne Fahrer durch die Straßen kurven und Putzmaschinen die Wohnung säubern. Auch wenn diese Entwicklung auf den ersten Blick faszinierend erscheinen mag, so bringt sie dennoch umfangreiche Probleme mit sich.
Welche Folgen hat die zunehmende Digitalisierung
Durch die Entwicklung neuer Technologien wird ein Teil der Wertschöpfungskette überflüssig, wobei aktuell besonders Arbeitnehmer aus dem Niedriglohnbereich von dieser Entwicklung betroffen sind. So macht beispielsweise eine App am Smartphone, welche die Steuerung von Zutrittssystemen ermöglicht, den klassischen Schlüssel überflüssig. In weiterer Folge werden keine Maschinen mehr benötigt, die Schlüssel erzeugen und auch der Transport des Schlüssels ist nicht mehr notwendig. Im Fehlerfalle wird in diesem Szenario dann ein Ingenieur kontaktiert, der den Schlüsseldienstmitarbeiter ersetzt. Somit entstehen durch die Digitalisierung neue Jobs für hoch qualifizierte Mitarbeiter.
Welchen Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das soziale Gefüge?
Schon heute ist die steigende Automatisierung einer der größten Treiber von Arbeitslosigkeit weltweit. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland mittelfristig rund 18 Millionen Jobs von der zunehmenden Digitalisierung bedroht sind. Für die nächsten Dekaden wird daher eine höhere Arbeitslosenrate bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum prognostiziert. Das höhere Wachstum ist darin begründet, dass Maschinen und Roboter einfache Tätigkeiten kostengünstiger und effizienter durchführen können als Menschen. Somit ist es auch für mittelständische Betriebe zukünftig notwendig, verstärkt in Automatisierung zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die höhere Arbeitslosigkeit wird jedoch die nunmehr bestehenden Einkommensungleichheiten weiterhin verstärken, wobei auch der Mittelstand spürbar von dieser Entwicklung betroffen sein wird.
Wie schnell wird der Umbruch passieren?
Der genaue Zeitverlauf des Umbruchs ist schwer festzulegen. Schon in den 1970er Jahren wurde das papierlose Büro von Experten als das Büro der Zukunft proklamiert. Bis heute ist diese Vision noch immer nicht Realität und weder Papier- noch Druckerhersteller sind vom Markt verschwunden. Es ist daher möglich, dass die technologischen Fortschritte langsamer und weniger drastisch voranschreiten, als von einigen Wissenschaftlern und Ökonomen angenommen.
Welche Jobs sind kurzfristig durch die Digitalisierung gefährdet?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein in den USA mehr als 47 % aller Jobs durch die Automatisierung gefährdet sind. Diese Prognosen ähneln denen, die für Europa aufgestellt wurden, wobei in den nächsten zwei bis drei Dekaden fast die Hälfte aller deutschen Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden könnten. Initial sind besonders schlecht qualifizierte Arbeitnehmer von dieser Entwicklung betroffen. So können beispielsweise zukünftig Uber- oder Taxifahrer durch die Verbreitung von automatisiertem Fahren gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Das gleiche gilt für Lkw-Fahrer und Logistiker, die in Lagerhallen arbeiten. Auch Arbeitnehmer in der Produktion erfahren aktuell schon die Auswirkungen der Digitalisierung, wobei hierbei immer mehr auf Automatisierung und künstliche Intelligenz gesetzt wird.
Welche Jobs sind mittelfristig durch die Digitalisierung gefährdet?
Mittelfristig gesehen wird die Digitalisierung auch Einfluss auf die Mittelklasse und damit auch auf höher qualifizierte Fachkräfte haben. Dabei sind der medizinische Bereich sowie der Bildungssektor besonders von den technologischen Fortschritten betroffen. Medizinische Programme unterstützen derzeit schon Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Patienten. Zukünftig kann damit gerechnet werden, dass Patienten besonders bei unkritischen Leiden vermehrt auf Onlineservices zurückgreifen werden, wobei schon heute erfolgreiche Pilotprojekte im Bereich der medizinischen Fernbetreuung von älteren Personen durchgeführt werden. Zudem ist auch absehbar, dass Buchhaltungs- und Büroaufgaben zunehmend automatisiert werden, was wiederum unmittelbare Auswirkungen auf Buchhalter und Verwaltungsassistenten hat.
Welche Branchen gelten als zukunftssicher?
Nicht alle Jobs können automatisiert werden, wobei Berufe in denen Überzeugungskraft und Verhandlungsgeschick im Vordergrund stehen, auch zukünftig gefragt sind. Zudem werden auch Menschen in Jobs, die ein hohes Maß an Kreativität, technisches Verständnis und Problemlösungskompetenz fordern, von der Digitalisierung profitieren. So werden Buchhalter in einigen Jahren vielleicht von Buchhaltungsprogrammen ersetzt, jedoch benötigt es hierfür Menschen, die das Buchhaltungsprogramm designen, programmieren und warten. Schlussendlich können auch im Niedriglohnbereich nicht alle Jobs durch Roboter ersetzt werden. Insbesondere der Dienstleistungs- und Servicebereich gewinnt durch diese Entwicklung an Bedeutung, sodass Sportlehrer in Feriengebieten sowie Restaurantfachkräfte oder auch Callcentermitarbeiter von den Folgen der Digitalisierung kaum betroffen sein werden.
Fazit
Die Digitalisierung beeinflusst die Arbeitswelt weit stärker, als häufig wahrgenommen. Neue Technologien und künstliche Intelligenz haben dabei das Potenzial, Abläufe zu optimieren und die Performance von Unternehmen erheblich zu steigern. Dass bestimmte Jobs durch die fortschreitende Digitalisierung von der Bildfläche verschwinden werden, ist offensichtlich. Die Auswirkungen dieses Trends können jedoch durch die Investition in Bildung abgeschwächt werden. Die Wirtschaft benötigt auch zukünftig gut ausgebildete Fachkräfte, die gemeinsam mit Maschinen arbeiten, wobei physisch fordernde Tätigkeiten sowie Routinetätigkeiten vermehrt von Robotern übernommen werden können.
Macht Digitalisierung den Job überflüssig? - Frontal 21 | ZDF
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