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07. Juni 2017
Karriere in Games-Branche: Von Idealismus und den Schattenseiten eines Traumjob
Für Generationen junger Leute, ist es ein Traum beruflich Computerspiele zu entwickeln! Längst sind es nicht nur Nerds die diesen Traum hegen, Games gehören längst zu unserer Gesellschaft dazu wie Fernsehen oder Internet. Von der Idee bis zur letztendlichen Fertigstellung des Spieles ist es allerdings ein weiter Weg, der ein interdisziplinäres Zusammenarbeiten von verschiedensten Spezialisten erfordert. Werfen wir einen Blick auf die Vorgänge, die dazu nötig sind um Spiele zu dem werden zu lassen was uns begeistert!
Von der Idee bis zum fertigen Game ist es ein weiter Weg
Am Anfang steht die Idee. Diese wird vom Auftraggeber an die Entwicklerstudios delegiert. Hier beginnen Game-Designer damit das Grundkonstrukt, das Konzept, des Spieles zu kreieren: Wie soll die Welt aussehen in der die Handlung spielt, welche Story liegt dem ganzen zugrunde und welche Charaktere kommen vor? Grundlagen für Spielablauf und Regeln werden ebenso von Game- und Level-Designern erdacht wie auch das Ziel: Grundsätzlich kann man sagen, dass die Designer der Games-Branche das sind, was die Regisseure für den Film sind. Sie erdenken die Handlung und entwerfen ein Bild der Welt in der die Spiele-Charaktere ihre Mission bestreiten. Dabei arbeiten Designer Hand in Hand mit einem Team aus Fachkräften wie Grafikern und Game-Developern.
Interdisziplinäres Zusammenarbeiten erschafft virtuelle Welten
Die Grafik ist entscheidend für den Spielspaß und den Erfolg des Games. Während noch vor zehn Jahren große Pixel und kantige Ecken das Gesamtbild bestimmten, ist die virtuelle Realität heute kaum noch von der echten zu unterscheiden: Es hat sich unheimlich viel getan! Grafiker erschaffen diese Realität mit Hilfe von speziellen Tools: Landschaften, Gebäude, Menschen und Pflanzen werden eigens für das Game kreiert und bekommen ein ganz eigenes, an das Grunddesign angepasstes Erscheinungsbild. Die Visualität ist entscheidend dafür, wie realistisch ein Game rüber kommt und in wie weit ein Abtauchen in die Handlung möglich ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist, meines Erachtens, das neue Zelda Spiel, das mit 360° Panorama und ungeheuerer Detailverliebtheit punktet; Hier haben die Game-Entwickler ganze Arbeit geleistet! Sind die Grafiker mit ihrer Arbeit fertig, kommen die Game-Developer zum Einsatz; Sie sind die eigentlichen Spielentwickler und kümmern sich um die technische Umsetzung des Spiele-Designs. Nach den Vorlagen der Designer und Grafiker programmieren die Game-Developer die virtuelle Realität und lassen so das Spiel entstehen.
Traumjob Spiele-Entwickler: Ein Weg mit vielen Kurven
Viele junge Leute träumen davon selbst Spiele zu entwickeln und an deren Realisierung mitzuwirken; Die Wege dies zu erreichen sind unterschiedlich. Die meisten qualifizieren sich durch ein Informatikstudium in dem sie das Programmieren und alles was dazu gehört von Grund auf erlernen und so die Skills für den Job des Game-Developer mitbringen. Eine andere Möglichkeit in die Games-Branche zu kommen ist der Quereinstieg. Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker, Anwendungsentwickler, Grafiker oder den Multimediaentwickler liefern hierzu die Grundlage. Auch das Berufsbild des Game-Designers ist realtiv neu, so das es noch kaum genau darauf zugeschnittene Ausbildungen oder Studiengänge gibt.
Wer Game-Designer werden will, kann zum Beispiel eine schulische Ausbildung an Privatschulen machen, was allerdings mit Kosten einhergeht. Hier stehen dann etwa Schulfächer wie Dramaturgie, Gestaltung, 3-D-Animation, Videobearbeitung, Projektmanagement und Marketing auf dem Lehrplan. Seit kurzer Zeit bieten auch immer mehr private Hochschulen und Institutionen Ausbildungen oder Studiengänge zum Game-Developer an.
Wer sich für diese Option entscheidet, muss allerdings oftmals tief in die Tasche greifen, denn es werden Semestergebühren oder monatlich zu zahlende Schulgebühren fällig, die sich locker auf einige hundert Euro belaufen können. Experten raten daher eher zu einer Ausbildung in den oben genannten Bereichen und zum Quereinstieg. Die Begründung macht Sinn: Mit der Ausbildung in der Tasche stehen einem wesentlich mehr Möglichkeiten offen als mit einem Abschluss als Game-Developer. Davon kann man langfristig profitieren, vor allem dann wenn sich herausstellt, dass die Games-Branche vielleicht doch nicht das richtige ist um langfristig beruflich glücklich zu werden. Die Branche steht zwar für Kreativität und Innovation, doch die Realität sieht in vielen Fällen leider anders aus. Stress, Zeitdruck und Überstunden sind keine Seltenheit. Dessen muss man sich bewusst sein und dafür muss man die entsprechenden Grundvoraussetzungen wie eine gewisse Belastbarkeit mitbringen, ansonsten wird man in der Branche nicht alt werden.
Traumjob mit Schattenseiten
Wenn man an Spieleentwicklung denkt, sieht man einen großen Haufen kreativer Menschen vor seinem geistigen Auge, die in aller Ruhe und mit Detailverliebtheit jede Einzelheit in der Spielewelt entwerfen und realisieren. Man denkt an die Erfüllung, die dieser Job für den begeisterten Gamer mitbringen muss: Die Realität ist allerdings leider meist eine andere. Mitarbeiter in der Games-Branche stehen meist unter enormen Zeitdruck, müssen Unmengen an Überstunden ableisten und ein ungeheueres Pensum an kreativer Arbeit in kürzester Zeit erledigen.
Crunchen
Crunch, bedeutet übersetzt, „kritische Situation“. In der Games-Branche bedeutet crunchen vor allem eines: Überstunden. Wenn ein Game fertig werden muss und das innerhalb eines kurzen Zeitraumes, so wird das crunchen angeordnet um alle beteiligten Mitarbeiter zur Realisierung des Projektes zu aktivieren. Überstunden, Wochenendarbeit und Mehrarbeit. Insider sprechen von 12 -Stundenschichten und Wochenendarbeit über Wochen. Das dies der Kreativität und der Genauigkeit nicht zuträglich ist, dürfte jedem einleuchten... von der Gesundheit einmal ganz zu schweigen. Crunchen sollte die Ausnahme sein, wenn nichts mehr geht, doch leider scheint es die Regel zu sein.
Auftraggeber haben bestimmte Vorstellungen davon wie und wann sie ihr in Auftrag gegebenes Game erhalten wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn auch hier hängt eine Vielzahl von Mitarbeitern verschiedenster Richtungen und wartet darauf aktiv zu werden.
Dennoch hat man den Eindruck das bewusst sehr knapp bemessene Zeiträume zur Realisierung eingeräumt werden um Geld zu sparen. Viele Studios sind froh einen Auftrag an Land gezogen zu haben und tun alles um die Realisierung gemäß den Wünschen und Vorgaben des Auftraggebers durchzuführen. Die eigenen Mitarbeiter stehen dabei in vielen Studios leider hinten an. Besonders problematisch wird es, wenn es im Rahmen des crunchens auch noch zu Gehaltsausfällen kommt, weil so genannte „Milestones“, also bestimmte Teilziele in einem vorher festgelegten Zeitraum nicht erreicht werden. Dann überweist der Auftraggeber kein Geld. Wieder einmal sind es hier dann die Mitarbeiter die in die Röhre schauen und das obwohl sie hart arbeiten und Überstunden leisten.
Das Thema Überstunden ist ebenfalls ein schwieriges. Eigentlich ist die Arbeitszeit in Deutschland penibel geregelt, Überstunden sollten nie die Norm sein, falls es unumgänglich ist, so müssen diese laut dem Gesetzgeber, durch Ausgleich abgegolten werden. Entweder durch Freizeitausgleich oder durch Sonderzahlungen. In der Games-Branche jedoch scheint das tätigen von Mehrarbeit und Überstunden quasi vorgesehen zu sein und ist gängige Praxis. Glaubt man Insidern, so wird in vielen Fällen noch nicht einmal ein Ausgleich eingeräumt. Die Studios erreichen dies, indem sie die oftmals jungen Mitarbeiter an ihrem Idealismus packen; Immerhin ist es eine Ehre ein Game mitzugestalten, ein reicher Erfahrungsschatz der sich im Lebenslauf gut liest... Diese Masche wird oft auch bei Gehaltsverhandlungen eingesetzt. Diejenigen die immer davon geträumt haben in die Branche zu gelangen, springen darauf an. Es ist immerhin ihr Traum und dies nicht selten schon von Kindertagen an. Da muss man anfangs auch mit Abstrichen rechnen, so das Gusto der meisten. Viele sind auch froh überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen und nehmen daher viel mehr hin als sie von Gesetzeswegen müssten.
Natürlich sind nicht alle Studios so, doch leider ist eine Vielzahl eher auf Quantität als Qualität bedacht und verheizt menschliche Ressourcen ohne mit der Wimper zu zucken. Nachwuchs gibt es ja genug. Besonders in großen multinationalen Konzernen rollen schnell Köpfe, da muss man den Ball schon flach halten. Ausnahmen gibt es allerdings. Viele Start-Ups und kleinere Unternehmen sind auf dem Vormarsch und bieten kreative Games fernab des Mainstream. In solchen Betrieben wird Kreativität noch hoch gehandelt und Zeit als entscheidender Faktor für Erfolg großflächiger eingeräumt. Games zu kreieren ist eine Kunst, Kunst braucht Zeit. Vor allem bei so komplexen Vorgängen wie sie in Spielen zum tragen kommen ist der Faktor Zeit elementar.
Fazit
Games zu kreieren ist eine Kunst, an deren Realisierung viele verschiedene „Künstler“ betreiligt sind. Es kann sehr erfüllend sein an der Realisierung mitzuwirken, aber auch extrem fordernd wenn Faktoren wie das crunchen hinzukommen. Dennoch, wer Games liebt, wird sich damit arrangieren, so lange es der Gesundheit und dem Privatleben nicht schadet. Ausbildungen sind in Quereinsteigerberufen sinnvoll, Studiengänge (außer Informatik!) sind meist nur an privaten Hochschulen möglich und kosten viel Geld. Da die Hochschulen neu sind, gibt es wenig langfristige Erkenntnisse über die Akzeptanz in der Branche diesen Institutionen gegenüber und auch über die Wertigkeit der dort erlernten Skills ist, langfristig, wenig bekannt. Ergo: Spieleentwickler zu werden kann ein Traumjob sein! Mit dem richtigen Team kann man alles schaffen, man darf sich das ganze nur nicht zu rosarot vorstellen, denn die Realität ist meistens hart.
von Natascha Neufuß
Von der Idee bis zum fertigen Game ist es ein weiter Weg
Am Anfang steht die Idee. Diese wird vom Auftraggeber an die Entwicklerstudios delegiert. Hier beginnen Game-Designer damit das Grundkonstrukt, das Konzept, des Spieles zu kreieren: Wie soll die Welt aussehen in der die Handlung spielt, welche Story liegt dem ganzen zugrunde und welche Charaktere kommen vor? Grundlagen für Spielablauf und Regeln werden ebenso von Game- und Level-Designern erdacht wie auch das Ziel: Grundsätzlich kann man sagen, dass die Designer der Games-Branche das sind, was die Regisseure für den Film sind. Sie erdenken die Handlung und entwerfen ein Bild der Welt in der die Spiele-Charaktere ihre Mission bestreiten. Dabei arbeiten Designer Hand in Hand mit einem Team aus Fachkräften wie Grafikern und Game-Developern.
Interdisziplinäres Zusammenarbeiten erschafft virtuelle Welten
Die Grafik ist entscheidend für den Spielspaß und den Erfolg des Games. Während noch vor zehn Jahren große Pixel und kantige Ecken das Gesamtbild bestimmten, ist die virtuelle Realität heute kaum noch von der echten zu unterscheiden: Es hat sich unheimlich viel getan! Grafiker erschaffen diese Realität mit Hilfe von speziellen Tools: Landschaften, Gebäude, Menschen und Pflanzen werden eigens für das Game kreiert und bekommen ein ganz eigenes, an das Grunddesign angepasstes Erscheinungsbild. Die Visualität ist entscheidend dafür, wie realistisch ein Game rüber kommt und in wie weit ein Abtauchen in die Handlung möglich ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist, meines Erachtens, das neue Zelda Spiel, das mit 360° Panorama und ungeheuerer Detailverliebtheit punktet; Hier haben die Game-Entwickler ganze Arbeit geleistet! Sind die Grafiker mit ihrer Arbeit fertig, kommen die Game-Developer zum Einsatz; Sie sind die eigentlichen Spielentwickler und kümmern sich um die technische Umsetzung des Spiele-Designs. Nach den Vorlagen der Designer und Grafiker programmieren die Game-Developer die virtuelle Realität und lassen so das Spiel entstehen.
Traumjob Spiele-Entwickler: Ein Weg mit vielen Kurven
Viele junge Leute träumen davon selbst Spiele zu entwickeln und an deren Realisierung mitzuwirken; Die Wege dies zu erreichen sind unterschiedlich. Die meisten qualifizieren sich durch ein Informatikstudium in dem sie das Programmieren und alles was dazu gehört von Grund auf erlernen und so die Skills für den Job des Game-Developer mitbringen. Eine andere Möglichkeit in die Games-Branche zu kommen ist der Quereinstieg. Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker, Anwendungsentwickler, Grafiker oder den Multimediaentwickler liefern hierzu die Grundlage. Auch das Berufsbild des Game-Designers ist realtiv neu, so das es noch kaum genau darauf zugeschnittene Ausbildungen oder Studiengänge gibt.
Wer Game-Designer werden will, kann zum Beispiel eine schulische Ausbildung an Privatschulen machen, was allerdings mit Kosten einhergeht. Hier stehen dann etwa Schulfächer wie Dramaturgie, Gestaltung, 3-D-Animation, Videobearbeitung, Projektmanagement und Marketing auf dem Lehrplan. Seit kurzer Zeit bieten auch immer mehr private Hochschulen und Institutionen Ausbildungen oder Studiengänge zum Game-Developer an.
Wer sich für diese Option entscheidet, muss allerdings oftmals tief in die Tasche greifen, denn es werden Semestergebühren oder monatlich zu zahlende Schulgebühren fällig, die sich locker auf einige hundert Euro belaufen können. Experten raten daher eher zu einer Ausbildung in den oben genannten Bereichen und zum Quereinstieg. Die Begründung macht Sinn: Mit der Ausbildung in der Tasche stehen einem wesentlich mehr Möglichkeiten offen als mit einem Abschluss als Game-Developer. Davon kann man langfristig profitieren, vor allem dann wenn sich herausstellt, dass die Games-Branche vielleicht doch nicht das richtige ist um langfristig beruflich glücklich zu werden. Die Branche steht zwar für Kreativität und Innovation, doch die Realität sieht in vielen Fällen leider anders aus. Stress, Zeitdruck und Überstunden sind keine Seltenheit. Dessen muss man sich bewusst sein und dafür muss man die entsprechenden Grundvoraussetzungen wie eine gewisse Belastbarkeit mitbringen, ansonsten wird man in der Branche nicht alt werden.
Traumjob mit Schattenseiten
Wenn man an Spieleentwicklung denkt, sieht man einen großen Haufen kreativer Menschen vor seinem geistigen Auge, die in aller Ruhe und mit Detailverliebtheit jede Einzelheit in der Spielewelt entwerfen und realisieren. Man denkt an die Erfüllung, die dieser Job für den begeisterten Gamer mitbringen muss: Die Realität ist allerdings leider meist eine andere. Mitarbeiter in der Games-Branche stehen meist unter enormen Zeitdruck, müssen Unmengen an Überstunden ableisten und ein ungeheueres Pensum an kreativer Arbeit in kürzester Zeit erledigen.
Crunchen
Crunch, bedeutet übersetzt, „kritische Situation“. In der Games-Branche bedeutet crunchen vor allem eines: Überstunden. Wenn ein Game fertig werden muss und das innerhalb eines kurzen Zeitraumes, so wird das crunchen angeordnet um alle beteiligten Mitarbeiter zur Realisierung des Projektes zu aktivieren. Überstunden, Wochenendarbeit und Mehrarbeit. Insider sprechen von 12 -Stundenschichten und Wochenendarbeit über Wochen. Das dies der Kreativität und der Genauigkeit nicht zuträglich ist, dürfte jedem einleuchten... von der Gesundheit einmal ganz zu schweigen. Crunchen sollte die Ausnahme sein, wenn nichts mehr geht, doch leider scheint es die Regel zu sein.
Auftraggeber haben bestimmte Vorstellungen davon wie und wann sie ihr in Auftrag gegebenes Game erhalten wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn auch hier hängt eine Vielzahl von Mitarbeitern verschiedenster Richtungen und wartet darauf aktiv zu werden.
Dennoch hat man den Eindruck das bewusst sehr knapp bemessene Zeiträume zur Realisierung eingeräumt werden um Geld zu sparen. Viele Studios sind froh einen Auftrag an Land gezogen zu haben und tun alles um die Realisierung gemäß den Wünschen und Vorgaben des Auftraggebers durchzuführen. Die eigenen Mitarbeiter stehen dabei in vielen Studios leider hinten an. Besonders problematisch wird es, wenn es im Rahmen des crunchens auch noch zu Gehaltsausfällen kommt, weil so genannte „Milestones“, also bestimmte Teilziele in einem vorher festgelegten Zeitraum nicht erreicht werden. Dann überweist der Auftraggeber kein Geld. Wieder einmal sind es hier dann die Mitarbeiter die in die Röhre schauen und das obwohl sie hart arbeiten und Überstunden leisten.
Das Thema Überstunden ist ebenfalls ein schwieriges. Eigentlich ist die Arbeitszeit in Deutschland penibel geregelt, Überstunden sollten nie die Norm sein, falls es unumgänglich ist, so müssen diese laut dem Gesetzgeber, durch Ausgleich abgegolten werden. Entweder durch Freizeitausgleich oder durch Sonderzahlungen. In der Games-Branche jedoch scheint das tätigen von Mehrarbeit und Überstunden quasi vorgesehen zu sein und ist gängige Praxis. Glaubt man Insidern, so wird in vielen Fällen noch nicht einmal ein Ausgleich eingeräumt. Die Studios erreichen dies, indem sie die oftmals jungen Mitarbeiter an ihrem Idealismus packen; Immerhin ist es eine Ehre ein Game mitzugestalten, ein reicher Erfahrungsschatz der sich im Lebenslauf gut liest... Diese Masche wird oft auch bei Gehaltsverhandlungen eingesetzt. Diejenigen die immer davon geträumt haben in die Branche zu gelangen, springen darauf an. Es ist immerhin ihr Traum und dies nicht selten schon von Kindertagen an. Da muss man anfangs auch mit Abstrichen rechnen, so das Gusto der meisten. Viele sind auch froh überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen und nehmen daher viel mehr hin als sie von Gesetzeswegen müssten.
Natürlich sind nicht alle Studios so, doch leider ist eine Vielzahl eher auf Quantität als Qualität bedacht und verheizt menschliche Ressourcen ohne mit der Wimper zu zucken. Nachwuchs gibt es ja genug. Besonders in großen multinationalen Konzernen rollen schnell Köpfe, da muss man den Ball schon flach halten. Ausnahmen gibt es allerdings. Viele Start-Ups und kleinere Unternehmen sind auf dem Vormarsch und bieten kreative Games fernab des Mainstream. In solchen Betrieben wird Kreativität noch hoch gehandelt und Zeit als entscheidender Faktor für Erfolg großflächiger eingeräumt. Games zu kreieren ist eine Kunst, Kunst braucht Zeit. Vor allem bei so komplexen Vorgängen wie sie in Spielen zum tragen kommen ist der Faktor Zeit elementar.
Fazit
Games zu kreieren ist eine Kunst, an deren Realisierung viele verschiedene „Künstler“ betreiligt sind. Es kann sehr erfüllend sein an der Realisierung mitzuwirken, aber auch extrem fordernd wenn Faktoren wie das crunchen hinzukommen. Dennoch, wer Games liebt, wird sich damit arrangieren, so lange es der Gesundheit und dem Privatleben nicht schadet. Ausbildungen sind in Quereinsteigerberufen sinnvoll, Studiengänge (außer Informatik!) sind meist nur an privaten Hochschulen möglich und kosten viel Geld. Da die Hochschulen neu sind, gibt es wenig langfristige Erkenntnisse über die Akzeptanz in der Branche diesen Institutionen gegenüber und auch über die Wertigkeit der dort erlernten Skills ist, langfristig, wenig bekannt. Ergo: Spieleentwickler zu werden kann ein Traumjob sein! Mit dem richtigen Team kann man alles schaffen, man darf sich das ganze nur nicht zu rosarot vorstellen, denn die Realität ist meistens hart.
von Natascha Neufuß
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