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Langzeitstudent – Wenn die Regelstudienzeit im Bachelor-Studium nicht ausreicht
19. Oktober 2015
Früher nannte man sie Langzeit- oder Bummelstudenten, wenn Studierende ihr Studium nicht in der Regelzeit abschlossen. Doch laut Statistischem Bundesamt brauchen viele Studenten/innen heute in der Regel 8 Semester bis zum Studienabschluss.
Die Bologna-Reform sollte den Einstieg ins Berufsleben für die Bacheloranden, mit beispielsweise 6 Semestern Regelstudienzeit, beschleunigen. Doch im Jahr 2012 veröffentlichte das Statistische Bundesamt Daten, die etwas anderes zeigten. 2012 schlossen gerade mal 39,3 Prozent der Studierenden in Deutschland ihr Studium in der Regelstudienzeit ab. Bereits ein Jahr später, also 2 Semester länger als die Regelstudienzeit vorsieht, schlossen 77 Prozent ihr Studium ab.
Die Gründe für das Überschreiten der Regelstudienzeit sind breit gefächert. Einige Studierende, die noch nicht genau wissen, wo sie später beruflich hin möchten, investieren die Zeit im Studium zum Beispiel für Praktika in verschieden Berufsbereiche. Um im Studium seine Lebenshaltungskosten bestreiten zu können, nutzen manche auch die Zeit um neben dem Studium zu arbeiten. Weitere Gründe, warum sich der Studienabschluss verzögern kann, sind beispielsweise ein oder mehrere Auslandsaufenthalte, ein Studienwechsel oder auch die Familiengründung.
Für die meisten Studenten/innen ist das Studium eine Orientierungs- und Selbstfindungsphase, in der sie möglichst viele Erfahrungen sammeln möchten. Allerdings sollten Studierende dabei beachten, dass sich das Überziehen der vorgesehenen Studiendauer negativ auf BAföG-Empfänger auswirken kann. In der Regel ist die Förderung durchs BAföG nur für die Regelstudienzeit vorgesehen, aber es kann aus gesetzlich anerkannten Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, Verschulden der Hochschule, Behinderung, erstmaliges Nichtbestehen der Abschlussprüfung, Schwangerschaft etc., eine weiterführende Förderung bewilligt werden. Bei der Überschreitung kann ebenfalls zu anfallenden Gebühren oder sogar bis zur Exmatrikulation kommen, was jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist. Von daher ist es ganz wichtig, sich über die Regelungen an seiner Universität oder Fachhochschule zu informieren.
So lange sich die Studienzeit nicht ausdehnt, um sich einen lauen Lenz zu machen, sollte die längere Studiendauer im Lebenslauf nicht negativ auf die Chancen bei der Jobsuche auswirken. Im Vorstellungsgespräch wird man nicht Drumherum kommen, über die Unterbrechungen in seiner Laufbahn zu sprechen. Das allerwichtigste dabei ist Ehrlichkeit. Es geht nicht darum Geschichten zu erfinden, sondern einzig und alleine um eine plausible Erklärung. Studierende, die ihr Studium mit Krisen und Nebenjobs bestreiten mussten, können dies ruhig im Gespräch erwähnen.
Es besteht also kein Grund zur Unruhe, denn für viele Personaler sind gute Noten in 6 Semestern Regelstudienzeit nicht alles. Sie finden interessante Lebensläufe mit beispielsweise Praxis- und Auslandserfahrungen, sowie Hobbys, ehrenamtliche Arbeit, die Persönlichkeit des Bewerbers und sogar eine gut begründete Auszeit wichtiger. Meist sind Absolventen, die im Ausland oder in mehreren Praktika gewesen sind, routinierter im Umgang mit Herausforderungen.
Von Nadine Lessing
Die Bologna-Reform sollte den Einstieg ins Berufsleben für die Bacheloranden, mit beispielsweise 6 Semestern Regelstudienzeit, beschleunigen. Doch im Jahr 2012 veröffentlichte das Statistische Bundesamt Daten, die etwas anderes zeigten. 2012 schlossen gerade mal 39,3 Prozent der Studierenden in Deutschland ihr Studium in der Regelstudienzeit ab. Bereits ein Jahr später, also 2 Semester länger als die Regelstudienzeit vorsieht, schlossen 77 Prozent ihr Studium ab.
Die Gründe für das Überschreiten der Regelstudienzeit sind breit gefächert. Einige Studierende, die noch nicht genau wissen, wo sie später beruflich hin möchten, investieren die Zeit im Studium zum Beispiel für Praktika in verschieden Berufsbereiche. Um im Studium seine Lebenshaltungskosten bestreiten zu können, nutzen manche auch die Zeit um neben dem Studium zu arbeiten. Weitere Gründe, warum sich der Studienabschluss verzögern kann, sind beispielsweise ein oder mehrere Auslandsaufenthalte, ein Studienwechsel oder auch die Familiengründung.
Für die meisten Studenten/innen ist das Studium eine Orientierungs- und Selbstfindungsphase, in der sie möglichst viele Erfahrungen sammeln möchten. Allerdings sollten Studierende dabei beachten, dass sich das Überziehen der vorgesehenen Studiendauer negativ auf BAföG-Empfänger auswirken kann. In der Regel ist die Förderung durchs BAföG nur für die Regelstudienzeit vorgesehen, aber es kann aus gesetzlich anerkannten Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, Verschulden der Hochschule, Behinderung, erstmaliges Nichtbestehen der Abschlussprüfung, Schwangerschaft etc., eine weiterführende Förderung bewilligt werden. Bei der Überschreitung kann ebenfalls zu anfallenden Gebühren oder sogar bis zur Exmatrikulation kommen, was jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist. Von daher ist es ganz wichtig, sich über die Regelungen an seiner Universität oder Fachhochschule zu informieren.
So lange sich die Studienzeit nicht ausdehnt, um sich einen lauen Lenz zu machen, sollte die längere Studiendauer im Lebenslauf nicht negativ auf die Chancen bei der Jobsuche auswirken. Im Vorstellungsgespräch wird man nicht Drumherum kommen, über die Unterbrechungen in seiner Laufbahn zu sprechen. Das allerwichtigste dabei ist Ehrlichkeit. Es geht nicht darum Geschichten zu erfinden, sondern einzig und alleine um eine plausible Erklärung. Studierende, die ihr Studium mit Krisen und Nebenjobs bestreiten mussten, können dies ruhig im Gespräch erwähnen.
Es besteht also kein Grund zur Unruhe, denn für viele Personaler sind gute Noten in 6 Semestern Regelstudienzeit nicht alles. Sie finden interessante Lebensläufe mit beispielsweise Praxis- und Auslandserfahrungen, sowie Hobbys, ehrenamtliche Arbeit, die Persönlichkeit des Bewerbers und sogar eine gut begründete Auszeit wichtiger. Meist sind Absolventen, die im Ausland oder in mehreren Praktika gewesen sind, routinierter im Umgang mit Herausforderungen.
Von Nadine Lessing
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