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12. Mai 2017
Studienorganisation für Erstsemester: Papierberge, Vorlesungen und die Kunst der Selbstoptimierung
Wer neu an der Uni ist, wird schnell erkennen, dass es hier doch in vielerlei Hinsicht anders läuft als in der Schule. Während es in der Schule vorstrukturierte Stundenpläne gab, die den Lernprozess vorgaben, ist dies an der Hochschule völlig anders geregelt. Hier muss der Student seine Lernschwerpunkte selbst wählen, Stundenpläne müssen anhand dieser Module und deren Vorlesungszeiten selbst erstellt werden, Hausarbeiten müssen rechtzeitig geschrieben und abgegeben werden und ehe man sich versieht, befindet man sich schon in der ersten Prüfungsphase. Eine ganze Menge für den Anfang.
Dass viele Studierende im Angesicht dessen nervös werden, kann ich durchaus nachvollziehen: Alles ist neu, die Anforderungen (an sich selbst) sind hoch und das Lernpensum, gefühlt noch höher. Viele machen sich Sorgen darüber, der Anforderung nicht gewachsen zu sein, da sie durch die anfängliche Umstellung vom Vorstrukturierten hin zur Eigenverantwortlichkeit, überfordert sind. Das allerwichtigste, was ich hierzu mit auf den Weg geben kann ist: Don’t Panic! Alles wird gut wenn du dich nicht verrückt machst und damit beginnst die Ängste und die Unsicherheit gegen Struktur und Ordnung auszutauschen.
Bring Struktur in deinen Studienalltag
Erste Anschaffung für dein Studium und Must-have, ist daher ein anständiger Terminkalender in dem du alle deine Vorlesungen und andere Termine eintragen kannst. Alle anstehenden Veranstaltungen solltest du ebenfalls notieren. Farbliche Post-it Zettel können hierbei ebenfalls hilfreich sein, denn so erkennst du auf den ersten Blick was ansteht. Wer erst einmal alle seine Termine vor Augen hat, der kann anfangen zu planen. Wann muss welche Arbeit fertig sein, wann muss für welches Fach gelernt werden, welche Veranstaltungen stehen an. Wenn du neben dem Studium noch jobben gehst, trage auch diese Termine ein und bring auch alle weiteren wichtigen Informationen in diesem Sinne zu Papier: du wirst sehen, dass sich dadurch alles entzerrt. Ein Stückchen Klarheit ist geschaffen! Du wirst schnell merken, wie hilfreich dies für deinen Allgemeinzustand ist.
Plane auch Pausen ein; so bleibst du gesund und leistungsfähig
Wichtig für dich und deine Gesundheit ist allerdings auch das Einplanen von festen Pausen in deinen Alltag. Lass dir zweimal die Woche, wenn möglich, ein Zeitfenster offen um Dinge zu tun die dir gut tun. Was das im Einzelnen ist, bleibt dir überlassen: Hauptsache, es tut dir gut und dient deiner Entspannung!
Hilfe vor Ort von deiner Fachschaft
Tipps zur Studienorganisation erhältst du übrigens auch an deiner Uni; Die Fachschaft deiner Fakultät bietet Sprechstunden an, in denen offene Fragen erläutert werden können und deine Selbstorganisation optimiert wird. Hilfreich kann dies auch bei der erstmaligen Erstellung deines Stundenplanes sein. Die Vertreter der Fachschaft sind alte Hasen und Profis wenn es um Selbstoptimierung und Organisation geht. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und letztlich ist das selbstorganisierte Arbeiten auch ganz klar ein Lernprozess: Daher mach dir keine Sorgen, auch wenn es anfangs etwas stressig läuft. Nimm die Erfahrungswerte von anderen an und mach das Beste daraus! Deine Fachschaft kann dir übrigens auch bei Hausarbeiten, der Prüfungsvorbereitung und vielen anderen Anliegen ein wertvoller Partner sein. Scheue dich nicht einen Termin zu vereinbaren!
Die ersten Vorlesungen meistern
Die ersten Vorlesungen sind für die meisten Neustudierenden eine spannende Sache! Die Atmosphäre in dem großen Raum, mit oftmals hunderten Kommilitonen, ist für die meisten etwas ganz Besonderes und auch neu: Da fällt es manchmal schwer, sich auf die Worte des Dozenten zu konzentrieren. Vorlesungen dauern in der Regel etwa eineinhalb Stunden, auch ein Faktor der die Konzentration an ihre Grenzen bringen kann, vor allem wenn die Sitznachbarn vielleicht interessante Gespräche führen, essen, oder was auch immer tun... Eine gute Nachricht vorweg: in der Regel bieten Professoren und Dozenten vorgefertigte Skripte an, die den Inhalt der Vorlesung stichpunktartig zusammenfassen. Diese Skripte sind überaus hilfreich, denn sie verschaffen dir schon vor der Vorlesung einen groben Überblick über das Thema.
Richtig mitschreiben ist die halbe Miete
Wer bereits einmal in einer Vorlesung gesessen hat, weiß, dass es unumgänglich ist sich Notizen zu machen. Je besser deine Notizen sind, desto besser kannst du später damit arbeiten. Dazu ist es natürlich nicht erforderlich jedes Wort des Professors mitzuschreiben. Es müssen noch nicht mal ganze Sätze sein, denn dies nimmt Zeit in Anspruch die du besser mit zuhören verbringen solltest. Wichtiger sind Zusammenhänge und Schlüsselwörter. Studien haben gezeigt, dass unser Gedächtnis am besten funktioniert, wenn es Informationen in Zusammenhängen, wie Schlüsselwörtern, erfasst. Schreibe also stichpunktartig auf, was du für relevant hältst. Ergänze es durch deine Schlussfolgerungen und Gedanken. Bleibe hierbei deinem Schreibstil ruhig treu, je authentischer deine Aufzeichnungen, desto besser kannst du später damit arbeiten. Noch ein Tipp: Nützlich ist es auch, sich die Beispiele die dein Dozent verwendet, zu notieren. Verwendest du diese Beispiele in deiner Klausur oder Hausarbeit, wird dein Professor sehen, dass du der Vorlesung aufmerksam gefolgt bist.
Bring Farbe ins Spiel!
Markiere wichtige Stellen in deinen Manuskripten farbig um einen besseren Überblick zu bekommen. Lege die Farben, die du verwendest, fest, sodass du stets weißt, welche Farbe für welchen Zusammenhang steht. Wenn das Lernen für die Klausuren ansteht oder du deine erste Hausarbeit verfassen musst, können dir farblich markierte Notizen eine echte Zeitersparnis einbringen. Du solltest nur aufpassen es nicht zu übertreiben und immer die gleichen Farben verwenden: Ansonsten kann ein großes, buntes Chaos entstehen, dass dir bei deinem Lernvorhaben nicht wirklich von Nutzen sein wird.
Seminare, Übungen und Tutorien
Bei diesen Lehrveranstaltungen geht es um aktive Mitarbeit und das Ausmerzen von Fragen, die in der Vorlesung aufgetreten sind. Im Seminar arbeitet eine kleinere Anzahl von Studierenden gemeinsam mit einem Dozenten ein Thema aus. Das Seminar erinnert am ehesten an die Struktur wie sie aus der Schule bekannt ist. Als Übung wird eine Veranstaltung bezeichnet, die von einem promovierenden oder wissenschaftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhls durchgeführt wird. Hier geht es darum, das Wissen aus den Vorlesungen zu vertiefen und anzuwenden. Es können auch Unklarheiten bezüglich des Vorlesungsstoffes erläutert werden. Tutorien werden meist von Studenten höherer Semester durchgeführt. Hier werden nützliche Fähigkeiten geschult und das wissenschaftliche arbeiten näher gebracht. Tutoren können dir viele Tipps mit auf den Weg geben, frag ruhig um Rat, jeder hat mal angefangen. Wie auch in den Vorlesungen, macht es auch bei diesen Lehrveranstaltungen Sinn mitzuschreiben. Nutze wieder Schlüsselwörter und notiere deine Gedanken in knappen Sätzen.
Ordnung ist mehr als das halbe Leben, wenn es um dein Studium geht
Sicherlich wirst du ziemlich schnell merken, dass sich durch das Mitschreiben immense Papierberge auftürmen. Wichtig ist es hierbei den Überblick zu behalten, was am besten durch abheften geschieht. Hole dir am besten einen großen Ordner pro Fach und unterteile ihn farbig, so kannst du deine Mitschriften schnell und unkompliziert wiederfinden. Achte auch in deinem Zuhause darauf, dir eine Lernatmosphäre zu schaffen die aufgeräumt und übersichtlich ist. Ein aufgeräumter Schreibtisch lenkt weniger ab, als einer der überquillt und wenn du alles was du benötigst, zur Hand hast, wirst du weniger abgelenkt sein und besser arbeiten können. Wenn du bei dir zuhause keinen ruhigen Platz hast, so musst du dir diesen anderswo suchen. In der Bibliothek zum Beispiel oder vielleicht auch in einem kleinen Café oder ähnlichem. Hauptkriterium für die Bestimmung deines Lernorts sollte sein, das du dich wohl fühlst und nach Möglichkeit (relativ!) ungestört bist. Ergo: Selbstorganisation ist ein Prozess, den wir alle zu lernen in der Lage sind, don´t worry, auch du bekommst das hin!
Von Natascha Neufuß
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