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15. Dezember 2016
Auf Lehramt studieren? Wie du Lehrer/-in wirst und was du mitbringen solltest
Im Idealfall ist man als Lehrerkraft Seelsorger, Streitschlichter, Wissensvermittler und Lebensberater zugleich. Das Lehramtsstudium gehört zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland: Jeder 10 Studierende ist in einem Studiengang eingeschrieben, der dazu qualifiziert Lehrer zu werden. Hier erfährst du alles Wissenswerte über das Lehramtsstudium und wann du eine Bewerbung in Erwägung ziehen solltest.
Formale Voraussetzungen für das Lehramtsstudium
Wer Lehrer werden möchte, muss die allgemeine Hochschulreife erlangt haben. Oft besteht eine Zugangsbeschränkung durch einen Numerus Clausus. Dieser variiert von Bundesland zu Bundesland. Ausschlaggebend ist auch in welcher Schulform später unterrichtet werden soll. So ist der NC in den Studiengängen, die auf eine Lehramtsposition an Gymnasien abzielen, oft höher.
Aufbau des Studiums
Der Aufbau des Studiums hängt davon ab in welchem Bundesland studiert wird und von der Schulform in der man später unterrichten möchte. In der Regel werden 10 Semester studiert, um danach das Referendariat anzutreten. In den Bundesländern gibt es verschiedene Abschlüsse, die man erreicht, wenn man Lehramt studiert. In Sachsen macht man das Staatsexamen. In Baden- Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg- Vorpommern, Saarland, Sachsen- Anhat und Thüringen werden beide Abschlüsse angeboten: Staatsexamen und Bachelor/ Master. Alle anderen Bundesländer verleihen nur noch die Abschlüsse Bachelor und Master of Education.
Manche Bachelor-Studiengänge sind „polyvalent“, das heißt, du kannst dich nach dem Bachelor entscheiden, ob du den Master of Education machst, um dann Lehrer oder Lehrerin zu werden. Wenn du dich nach dem Bachelor gegen eine Karriere als Lehrer entscheidest, dann hast du einen fachwissenschaftlichen Bachelor. Es ist schwierig generelle Aussagen darüber zu treffen, wie das Lehramtsstudium aufgebaut ist, aber oft ist es so, dass das Studium aus drei Teilen besteht: der Fachwissenschaft, der Fachdidaktik und der Bildungswissenschaft.
Inhalte des Studiums
In dem fachwissenschaftlichen Teil werden die zukünftigen Unterrichtsfächer studiert, das sind in der Regel zwei Fächer. Von Bundesland zu Bundesland variiert dies allerdings.
Die Kurse und Seminare sind für alle Studierenden dieselben, ob „auf Lehramt“ studiert wird oder fachwissenschaftlich. In der Literatur-Vorlesung sitzen spätere Deutschlehrer neben künftigen Lektoren.
In Seminaren zu Fachdidaktik, also lernmethodischem Wissen, wird gelehrt wie dieser theoretische „Stoff“ den Kindern und Jugendlichen näher gebracht wird. Die Fachdidaktik kann also als eine metawissenschaftliche Disziplin betrachtet werden. In dem bildungswissenschaftlichen Teil sollen die Studierenden lernen, wie Lernprozesse von statten gehen. Entwicklungspsychologie und Lerntheorien werden hier auch behandelt.
Persönliche Voraussetzungen
Dass du dich für die Fächer interessierst, die du in dem fachwissenschaftlichen Teil des Studiums belegst, reicht nicht aus, um Lehrer zu werden. Wenn du als „Notlösung“ das Lehramtsstudium aufnehmen willst, weil du denkst, dass du danach einen Job sicher hast, dann studier lieber sofort fachwissenschaftlich. Lehrer und Lehrerinnen sind mehr als nur Lehrkräfte: Sie sind Wegbereiter, Seelsorger und noch vieles mehr.
Du solltest dich nicht nur mit dem durchzunehmenden „Stoff“ auskennen, sondern auch Spaß daran haben, so dass die Schüler auch Spaß daran haben können. Denn nichts ist ermüdender als ein Lehrer/- in, der/die selber keinen Spaß am unterrichten hat. Darüber hinaus solltest du die Fähigkeit besitzen, dich in andere Menschen hineinzuversetzen. Durch dieses Einfühlungsvermögen verstehst du, wie es ist, etwas nicht zu verstehen und weißt was der Schüler braucht, um zu verstehen.
Ist dir ein Job sicher?
Nach dem theoretischen Teil, dem Studium folgt der praktische Teil: Das Referendariat. In den meisten Bundesländern dauert das Referendariat circa 18 Monate. Du schaust dir den Unterricht der Lehrer an und hältst selber Unterrichtsstunden ab. Die Abschlussarbeit besteht aus einer Hausarbeit, Vorführunterricht und einer mündlichen Prüfung. Wenn du das alles bestanden hast, bist du Lehrer. Mit dem Abschluss hast du aber noch keine Arbeitsstelle sicher. Welche Fächerkombination du unterrichten kannst und mit welcher Note du dein Studium und Referendariat abgeschlossen hast, spielen eine wichtige Rolle.
Laut der Kultusministerkonferenz werden bis 2025 vor allem Lehrer mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten gesucht wie Mathe, Chemie oder Physik. Dieser Prognose zufolge werden kaum Geschichts-, katholische Religions- und Ethik-/ Philosophielehrer/innen gesucht. Wenn du schon genau weißt, dass du Lehrer werden möchtest, weil du dich mit den oben beschriebenen „Kriterien“ identifizieren kannst, dann kannst du dich bei den zuständigen Behörden erkundigen, ob dort Lehrer gebraucht werden und in welchen Fächern gesucht wird.
Charlotte Lünstroth
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